I Drew Blank:
Interesting Life Choices
In Berlin sprießen die frischen Indierockbands seit nun schon einer ganzen Weile aus dem Boden wie die Pilze. Labels wie Späti Palace und Clubs wie der berüchtigte I*****t E******r bieten dafür den perfekten Nährboden. Gerüchten zufolge musste in chinesischen Sweatshops jüngst die Arbeitskraftcontaineranzahl verdreifacht werden, um den derzeitigen Berliner Bedarf an Reverb- und Delaypedalen zu befriedigen. Auch I DREW BLANK kommen aus Berlin und spielen Indierock.
Die MusikerInnen Oyemi, Dominik und Eilis haben mit ihren anderen Bands JAGUWAR, WHITE HAND GIBBON und PARTY FEARS bereits in den selben Eimer gekotzt und lehnen sich mit diesem Projekt noch ein wenig tiefer hinein. Angenehme Lofi-Ästhetik, relativ simple Melodien. Die Band versucht das Wort "Atmosphäre" groß und vor Allem richtig zu schreiben. So machen sie in den fünf Songs der Debüt-EP "Interesting Life Choices" eigentlich vieles richtig. Besonders das als Single auserkorene "Uncomfy" besticht durch den mehrstimmigen Gesang, diese "uhuuhuus" im Refrain und einer sehr stimmigen Melodieführung.
Leider fallen die anderen Stücke dagegen etwas ab und können sich nach mehrmaligem Durchhören der EP nicht wirklich in meinen Gehörgängen festsetzen. Viele Ideen führen irgendwie ins Nichts wie beispielsweise die Gitarrenfigur im Opener "No Promises were made" oder der dancy, dancy Part am Ende von "It's Winter, It's Warsaw". Das geht rein, schmeichelt und verschwindet wieder. Als wenn da das berüchtigte I-Tüpfelchen fehlt. Ich kann das gar nicht genau beschreiben, vielleicht stimmt auch mit meinen Ohren was nicht.
Dennoch habe ich den Eindruck, I DREW BLANKs Debüt ist typische Indie-Spotify-Playlist Musik. Das skippe ich nichtmal, weils einfach zu background ist.
Wer auf richtig entspannte Popmusik mit Lofi-Charme steht, wird hier fündig. Allen anderen könnten die Ecken und Kanten und gelegentlichen Adrenalinschübe fehlen.
Stil: Post Punk, Indie, Pop
VÖ:
28.06.2019, Tape, Download, Späti Palace
Tracklist:
01. No Promises were made
02. What we need is time
03. Uncomfy
04. It's Winter, Its's Warsaw
05. we fail we rest, we rest we fail
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