Proud Losers:
My first Punkrecord
Punk aus Deutschland, aber kein Deutschpunk.
Die Proud Losers kommen aus Stuttgart und bestanden schon mal von 2004 - 2011. Seit 2017 sind sie wieder am Start und haben vor kurzem nach einiger Werkelei (Ein Demo gabs schon, siehe Bandcamp) ihren ersten Longplayer in der aktuellen Besetzung rausgebracht.
Auf die Ohren gibts einerseits klassischen Punkrock (Punkrock Superstar, Easy, Best for you) aber auch Songs abseits ausgelatschter Pfade wie zum Beispiel "Guiding Star", welches gekonnt zwischen schnellen und langsamen Parts wechselt und Abwechslung vom typischen uffta-uffta Punk bietet. Ansonsten bietet My first Punkrecord ein all you can beat Buffet der guten Laune mit einem Händchen für Melodien, die im Gehörgang hängenbleiben. Ein paar Songs für die gepflegte Punkrock-Party, paar ernstere und härtere Sachen, mal ein bisschen Midtempo - das macht die Platte angenehm kurzweilig, ohne beliebig zu wirken. Man merkt am Songwriting, dass hier keine blutigen Anfänger am Werk sind, sondern schon einiges an Erfahrung vorhanden ist. Jeder Track ist knackig und auf den Punkt, der längste läuft gerade 2:26 - So muss das.
Die Songs sind bis auf einen alle auf englisch und für eine deutsche Band erfreulich unpeinlich. Mit "Monotonie" gibts auch einen Song in Landessprache - und gleich eines meiner Highlights (das schreit nach mehr...).
Soundtechnisch ist auch alles im grünen Bereich, vor allem wenn man bedenkt, dass hier kein Geld für ein Megastudio rausgehauen wurde.
Was gibts zu kritteln? Nicht viel: Mir ist nur aufgefallen, dass die Proud Losers live noch etwas mehr "ballern" als auf Platte. Lege ich aber einfach als positives Argument für ihre Live-Qualitäten aus. Ein, zwei Riffs sind vielleicht ein bisschen einfach und die Melodie von "Playing Games with Fire" kickt mich einfach nicht richtig, aber das wars dann auch schon und ist ja auch Geschmackssache.
Absolut runde Sache und da das Album in volle Länge auf Spotify ist, gibt es für niemanden eine Ausrede nicht wenigstens mal reingehört zu haben. Es lohnt sich nämlich!
Anspieltips: Easy, Roll, Shame, I am free, Monotonie