Tiger Army:
Retrofuture
Drei Jahre nach der letzten Scheibe "V" und ein Jahr nach der EP "Dark Paradise" bringen die Jungs um Frontmann Nick 13 nun endlich das sechste Studioalbum "Retrofuture" an den Mann (und die Frau natürlich auch).
TIGER ARMY sind die Popstars der Psychobillyszene (aber auch weit darüber hinaus bekannt) und werden in dieser geliebt oder gehasst, so wirklich etwas dazwischen gibt es eigentlich nicht.
Da ich riesiger Fan der ersten drei Alben und der Veröffentlichungen vor 2004 bin, war ich enorm gespannt, was TIGER ARMY auf der neuen Scheibe so fabrizieren. Die letzten beiden Alben gingen mir nämlich eher schwerer rein, da sie mir bis auf wenige Ausnahmen viel zu poppig und schmalzig waren.
Den obligatorischen Beginn "Prelude" (Kenner der Band wissen, dass jedes Album damit eingeleitet wird) klingt so richtig schön nach Mariachi-Mucke, da die Gitarre schön auf Mexiko getrimmt wurde (vermutlich daher auch der spanische Titel, Alter, bin ich ein Fuchs...) und wird ab Minute 1:00 auf ein sehr cooles Tempo gebracht. Der Anfang ist schon mal getan, sehr gut!
Der Rest des Albums ist ein wirklich gelungener Mix für Fans der alten und neuen Veröffentlichungen. Das Album sprudelt nämlich nur so vor Abwechslung und Kreativität! Härtere, schnellere Songs wie "Death Card", "Last Ride" und der Überhit "Eyes of the Night" treffen hierbei genau meinen Geschmack und lassen mich in Erinnerungen an die alten Alben schwelgen, da sie mich sehr an Songs wie "Fuck the World", "Atomic" oder "Never die" erinnern. Natürlich geht es bei einigen Titeln auch wieder sehr schmalzig und kuschelig zu ("Valentina" ist so süß wie flüssiges Karamell) und es darf bei einem Stück wie "Devil that you don´t know" auch mal das Rockabilly-Tanzbein geschwungen werden.
Musikalisch gibt es hier absolut nichts zu meckern. TIGER ARMY schaffen es nach wie vor, durch ihren sehr eigenen Sound und Stil die Hörer in ihren Bann zu ziehen. Man weiß halt, worauf man sich einlässt - der eine mehr, der andere weniger.
Ich hätte mir durchaus noch etwas mehr "härtere", schnellere Songs gewünscht, bin aber schon zufrieden, dass TIGER ARMY zumindest einem Drittel des Albums wieder "back to the roots" ist.
Fazit: Das Album ist sowohl für Fans der alten und neuen Scheibe was und macht auf jeden Fall Lust auf die Tour im Herbst, worauf ich mich schon sehr freue.
In diesem Sinne:
TIGER ARMY NEVER DIE!