The Take:
s/t
Hier haben wir was aus der Sparte: "Harte Männer machen harte Männer-Musik", das erkennt man schon von weitem an dem martialischen Albumcover. Eigentlich nicht wirklich mein Metier, aber nun gut. Gespielt wird Oi! oder Streetpunk, der, wie so oft in diesem Genre, mit der immer gleichen Politur für die Glatze aufwartet wie seit anno neunzehnhundertirgendwann. Das heißt es gibt ein paar Mid-Tempo- und ein paar schnelle Songs, rohen Gesang und immer genau ein Gitarren-Solo im letzten Drittel des Songs. Textlich dreht es sich selbstverständlich wie so oft um die Working Class (Class War), das Leben fürs Wochenende und um Freunde (The Skins Are Out Tonight), seinen eigenen Weg gehen (King Of The World) und der ganze andere genretypische Tööt. Das soll jetzt auch gar nicht großartig als Gemecker aufgefasst werden, denn das alles ist halt so im Oi! und wird wohl auch für immer so bleiben. Muss man beim Hören entweder drauf oder drüber stehen. Einen Cover-Song von ihren Oi!-Kollegen The Press haben sie mit Revolution Now auch noch mit auf die Platte gepackt.
Bei der Band handelt es sich um ein Projekt von NYHC-Schlagzeuger Will Shepler (ehemals Agnostic Front, Madball) und dem Sick-Of-It-All-Bassisten Craig Setari (auch früher Agnostic Front), sowie ihrem Freund, dem Gitarristen und Sänger Scott Roberts (früher von Biohazard, The Spudmonsters, Bloodclot!, Cro-Mags), der Biohazard erst wenige Wochen vor der Gründung von THE TAKE verlassen hatte. Vervollständigt wird die Truppe von Carlos Congote (Royal Hounds, ehemals 45 Adapters, Urban Noise, Legion 76), der für die Aufnahmen am Bass ausgeholfen hat, da Craig Setari wegen den ausgedehnten Touren von Sick Of It All zu beschäftigt war. Die Hardcore-Wurzeln der Band merkt man am meisten im letzten Abschnitt der Platte, wo die Songs auch schon mal ruppiger werden und etwas "angemosht" werden. Ansonsten gibt es rockigen Punk, bei dem einem schnell klar wird, dass alle der hier versammelten Herren ihre Instrumente sehr wohl beherrschen. Schön abgemischt ist es zudem auch, so dass der Bass an den richtigen Stellen durchknarzt, die Gitarre nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Raum einnimmt und das Schlagzeug ordentlich rummst.
Fazit: An sich gutes Album, das bestimmt schon jetzt den ein oder anderen Käufer gefunden hat, nur wahrscheinlich nicht allzuviele in unserer Leserschaft. Anspieltipp: The Skins Are Out Tonight (hätte ich auch nicht gedacht dass ich das mal schreib).