DxBxSx:
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Dass Berliner Schnauze auf dreckigen Stoner Rock'n'Roll trifft, war aber auch sowas von überfällig! Deutschpunk ist halt scheiße und sagen, was einen ankotzt, kann man eben auch auf breiten Gitarrenriffs und wummerndem Bass. Kneipenphilosophie trifft auf Hundegejaul, das wiederum auf Riverside mitten in der Hauptstadt. Dort kann man schließlich auch gut in der Kneipe sitzen, 90er-Hardrock hören und beschließen, eine Band zu gründen.
Aber eben nicht mit abgespaceten Texten, sondern stattdessen neueste Sachlichkeit. Redundanz und Hall werden auch auf ein Minimum heruntergeschraubt, außer es dient dazu, gerade mal kurz den Gesamteindruck zu unterstreichen wie in "Die Wende". Erfrischend unerwartet kommt direkt mal der Opener "Das Alles" mit einem Uptempo-Beat am Anfang und Effektpedal-Gewaber im Break um die Ecke. Ansonsten sind die Texte eher minimalistisch und erinnern fast ein bisschen an New Wave. Als mir dann bei "Das passiert" die Textzeile "Der Osten profitiert (/)Westprobleme werden ignoriert" in die Gehörgänge getackert wird, bin ich fast so weit, DxBxSx als Gegenbewegung zu FCKR zu sehen. Obwohl Gegenbewegung vielleicht das falsche Wort ist, schließlich wollen beide Bands ja das Gleiche, sehen das Ganze nur von einem anderen Standpunkt aus. Aber letztendlich ist es wohl egal, an welchem Tresen man hängt und ob man nun mit Elektro oder Rock'n'Roll sozialisiert wurde. Wichtig ist, dass man sich seinen Mitmenschen gegenüber rücksichtsvoll verhält ("Die Nerven", "Der Qualm") und aufzeigt, was hier so alles falsch läuft ("Der Arsch", "Die Leute").
Fazit: Eine ordentliche Prise Stoner Rock trifft auf minimalistische Texte und schnupft dabei ordentlich weißes Pulver vom Toilettenrand.
Anspieltipps: Das Alles, Der Arsch