Only Attitude Counts:
Almost The End
Gebissschutz rein, Bandana richten, Schlabberbuchse an und los geht das! Only Attitude Counts hatten bei mir zunächst mit ihrem "Triumph Of The Underdogs"-Album (2009) für ordentlich Wirbel gesorgt. Nun wollen wir doch mal schauen, ob die Band auch Anno 2019 noch liefern kann. Rein quantitativ kann man bei 16 Songs ja wirklich mal von einem Longplayer sprechen.
Direkt nach dem ersten Hören kann ich sagen, dass es hier keinen Ausfall gibt und obwohl die Band bereits vor ein paar Jahren 20-jähriges feiern durfte, jeder Track ein knallharter Tritt in die Kauleiste ist. Da ist nichts an Energie verloren gegangen und still sitzen ist schlicht unmöglich. Die Musik erinnert an Get The Shot, Deafness By Noise, Spider Crew, antikes Schlachtgetümmel und tollwütige Hunde.
Natürlich kann man auch über seine Gefühle singen, oder intelligente Analysen des politischen Systems anstellen, man kann aber auch einfach ordentlich einen rauskotzen und die ganze Angepisstheit, welche sich beim Blick auf das heutige Weltgeschehen automatisch einstellen müsste, auf so ein Album packen. Ich muss jetzt nicht ernsthaft schreiben, für welchen Weg sich Only Attitude Counts entschieden haben, oder? Jedenfalls brettern die Songs auf "Almost The End" so dermaßen rein, dass ich mir das Entstauben der Stereo-Anlage erstmal sparen kann. Dabei wird zwar auch auf das Bedienen genretypischer Elemente geachtet, wie das Verwenden von Breaks und Beatdowns, aber zugleich auch auf Abwechslung, wie z.B. beim vielfältigen Gesang deutlich wird. Dieser kickt zwar immer ordentlich rein, verfällt jedoch nie in ausgelutschtes Gegrunze, sondern ist generell etwas heller. Die dunklen Kadenzen werden zumeist durch die Backings reingestreut. Das gefällt.
Fazit: Bitte entfernen Sie zerbrechliche Gegenstände aus ihrem nächsten Umfeld und gönnen sich das beste HC-Album des Jahres.
Anspieltipp: No Justice - No Peace