Asian Dub Foundation:
A History Of Now
Die Asian Dub Foundation ist laut, fröhlich, anklagend, wütend, politisch, kritisch - die tanzbare Revolution in ihrer Reinform. Auf "Dub" konnte man die Musik noch nie beschränken, hier wird wild im Dancehall, Punkrock und House gewütet. Dazu kommen karibische und asiatische Einflüsse, sogar Streicher sind zu hören. Eine Punkvariante der vielzitierten Weltmusik.
"A History Of Now" nennt sich das neunte Studioalbum des Kollektivs, macht absolut keine Fehler, ist ein gusseisernes Manifest an die Gegenwart und steht seinen Vorgängern "Tank" und "Punkara" in Spielfreude und Abwechslungsreichtum in nichts nach. Durchgehend basslastiger Sound, knackige Drums, E-Gitarre, und dazu wird gesungen, gerappt und getoastet. Fehlen nur noch Blitzlichtgeflacker und Nebelmaschinen, um die Party perfekt zu machen.
11 Stücke - und kein Ausfall, wie man so schön sagt. Ich würde sogar fast behaupten, dass die Platte zum Ende hin immer besser wird. Das soll den Opener "A New London Eye" natürlich nicht schlecht machen, ebenso wie den Titeltrack "A History Of Now", das textlich schön auf die Moderne schielt ("You can't download the sun, you can't download the sea"). Aber es geht wirklich weiter bergauf. Angefangen vom äußerst tanzbaren "Where's All The Money Gone" über das das ruhig-instrumentale, von Panflöten getragene "Power Of 10" bis zu "This Land is not for Sale", überraschenderweise mit spanischem Frauengesang und mit einer Frau am Gesang. Und die anderen Stücke empfehlen sich sowieso von selber, Langeweile ist hier fehl am Platze. Eine Meisterleistung, wie sie nur von der Asian Dub Foundation kommen kann. Auflegen, abzappeln, lasst die Boxen brennen! Und die Straßen sowieso! Wenn die Band jetzt noch auf Tour kommt, bin ich glücklich.