Dune Rats:
Hurry Up And Wait
"Mountains come and go but Aussie Pub Rock Lives On Forever" ist nicht nur ein absoluter Ohrwurm auf dem neuen Album der Dune Rats, sondern scheint auch einen wirklich hohen Wahrheitsgehalt zu haben. So ist die Insel, das Land und der Kontinent im Südpazifik schon lange kein Geheimtipp mehr, was qualitativ hochwertige, eingängige und Laune machende Musik angeht. Die Frage, ob nun Bands wie Cosmic Psychos, Violent Soho, The Bennies, Clowns oder eben die Dune Rats, die Gegenreaktion auf den bezogen auf Flora, Fauna und Klima vielleicht lebensfeindlichsten Flecken der Erde sind, wird diese Rezension jedoch nicht beantworten.
Was sich jedoch bezogen auf die Dunies sagen lässt, ist, dass die Musik sich wohl immer noch am besten unter der brennenden Sonne und nicht weiter als 50 Meilen vom staubigen Outback entfernt schreiben lässt. So gab es zwar im Schreibprozess von "Hurry Up And Wait" wohl mal den Versuch, das Ganze lieber in den USA zu entwickeln, schlussendlich besann man sich dann aber doch und ging zurück in die Studios und Proberäume alter Kollegen und Weggefährten. Meiner Meinung nach die richtige Entscheidung, denn so ist "Hurry Up And Wait" nach wie vor 100% Dune Rats. Die Songs sind catchy und spätestens im Refrain reißt jeder trotz doch eher gediegenerem Tempo seine Kanne auf und grölt mit. Textlich huldigt das Album auch vollends dem Hedonismus der drei Jungs aus Brisbane: Es geht ums eskalative Nächte und um das brutzelnde Runterkommen am nächsten Tag, nur um dann doch wieder am Abend "überredet" zu werden, nochmal auf "1 bis 2 Bier" in den Pub zu kommen. Das ist jetzt nicht wirklich innovativ, aber die Dune Rats feiern hier einfach so ungeschönt und authentisch ihr Leben, dass man nicht anders kann, als selbst eine Dose aufzureißen und sich mit dem Rollbrett in eine selbstgebaute Pipe zu stürzen (und sich dabei vermutlich alle Knochen zu brechen).
Fazit: Dune Rats führen auf "Hurry Up And Wait" alle schlechten Gewohnheiten und den ganzen Unfug, den sie bereits auf Vorgänger-Alben getrieben haben, weiter und liefern damit für mich jetzt schon die Hedonismus-Hymnen des Jahres 2020.
Anspieltipps: Crazy, Bad Habits, Stupid Is As Stupid Does