Da sind sie wieder, die Band, die (kurz gesagt) Ramones-Lieder mit kölschen Texten versieht und Bläck-Fööss-Lieder mit Ramones-Sound vertont. Der Fokus liegt dabei ursprünglich eher auf Rock'n'Roll als auf Karneval, auch wenn man bei Rheinischer Mundart natürlich nicht ganz um das Thema herumkommt. Besonders als Band, die zwar die Musik, nicht aber sich selbst übertrieben ernst nimmt. Siehe auch
hier.
Was ist neu im Hause Ramönsche? Als dritten Veröffentlichung nach der ersten EP 'Drink doch eine met' von 2015 und dem Album '...Büchse us' von 2016 erschien bereits am 11.11.2019 (sic!) die neue EP 'It's Alaaf'. Der Titel winkt heftig mit dem Zaunpfahl. Die vier neuen Stücke sind dieses Mal allerdings ausnahmslos Eigenkompositionen der vier Leder-Tünnesse, welche sich aber textlich wie stilistisch nahtlos einreihen ins Programm zwischen Lokalkolorit, Beach-Boys-Romantik und Schrubbergitarren der unsterblichen Vorbilder.
'Widdersinn' ist eine ramontische Vermissens-Ballade mit Teenage-Charme, 'It’s Alaaf' ein schneller Stampfer in bester Punk-Manier und löst ebenso wie 'Rusemondchszoch' Assoziationen zu bekannten Ramones-Stücken aus, wobei es ausdrücklich selbstgeschriebene Titel sind, die aber durchaus als Hommage verstanden werden können. 'Streifenpolizist' kommt als viertes Stück im Mid-Tempo mit schönen Fifties-Harmonien daher und zwinkert den im Rheinland als unverkleidete „grüne Funken“ bekannten Schupos zu. Acht Cola, acht Bier. Inhaltlich geht es titelgetreu in allen vier Liedern dann doch um die sogenannte fünfte Jahreszeit, ohne aber den üblichen Karnevalsklischees zu verfallen und mit einem guten Schuss Ironie. De Ramönsche schaffen also sowohl live als auch auf Platte den Spagat zwischen Punk-Club und Sitzungs-Saal.