"Der neue Stern am Punkhimmel", "beste Platte des Jahres"...etc usw..
Seeehr viele Vorschusslorbeeren der einschlägigen Magazine haben die Nürnberger mit dem "lustigen" Namen schon im Vorfeld eingeheimst. Klar, ein Song mit Alex Pascow als Gast sorgt natürlich für Klicks in Zeiten wie diesen.
Was hat sich verändert seit dem erst vor 1,5 Jahren erschienen Album "
Karate Kid Joe"?
Die Keyboard-Anteile sind stark in den Vordergrund gerückt (das Stück mit HC BAXXTER ist textlich einfach großartig und stimmt mich aufgrund dessen Realität bei vielen Menschen aus meinem Umfeld einfach traurig...). Der Hiddentrack ist übrigens gut gelungen.
Sarah singt auch viel mehr als noch zuletzt.
Und es gibt Offbeat in einem Stück...haha...Hintergrund dazu bitte im Interview mit der Band
hier auf Bierschinken nachzulesen.
AKNE KID JOE haben ein großartiges Talent, vermeintlich jugendliche (Punker-)Naivität eine Textzeile weiter auf bedrückende Art und Weise durch knallharte Szenekritik zu kontern.
Dass sie in 90% ihrer Stücke auch noch absolut recht haben, ist umso erschreckender und macht das Album tatsächlich so wichtig und wertvoll. Den Spiegel vorgehalten zu bekommen über seine eigene Dekadenz, Ignoranz und seinem täglichen Fehlverhalten macht niemandem so richtig Spaß. Und wenn all diese Kritik auch noch in so tanzbare Gute-Laune-Musik verpackt ist, wirkt das doppelt konträr. Verstörendes, aber geniales Konzept.
Wenn sie jetzt noch Lösungen anbieten würden, statt dem ewigen Punkergemecker, kämen sie dann aber doch zu oberschlau rüber.
Aber zum Glück kommt ja bestimmt bald noch ein weiteres Album raus.
Fazit: Vorschusslorbeeren absolut verdient...trotzdem bitte nicht zu schnell zu groß werden. Denn wütenden Zynismus versteht ab einer gewissen Größe niemand mehr.