Auch Bad Cop/Bad Cop schließen sich dem Fat Wreck Release-Feuerwerk in diesem Jahr an und bringen mit "The Ride" einen weiteren Mix aus poppigen Melodien, weiblichem Wechselgesang und feministischen Messages heraus. Textlich werden hier persönliche Geschichten auf die politische Ebene gehoben und auf diese Weise Sachverhalte kritisiert, oder daraus Forderungen für eine gerechtere Welt abgeleitet. So berichtet Bassistin Linh Lee (deren leicht angeraute Stimme ich gerne öfter an den Main Vocals hören würde) in "Persuit of Liberty" von der Fluchterfahrung ihrer Eltern und in "Simple Girl" geht es darum, dass es gerade Stacey D.'s "kompliziertes" Leben ist, dass sie zu der Person macht, die sie ist. Die Worte "...I'll never be a simple girl" werden mich wohl, so wie einige andere Ohrwürmer auf diesem Album, noch eine ganze Weile verfolgen.

Musikalisch gibt es Songs, bei denen vor allem Drummerin Myra Gallarza ordentlich Druck macht, wie "Certain Kind of Monster", "Breastless" oder "Community". Auf der anderen Seite wird aber bei dem sonnigen "Originators" vor allem am Anfang auch mal ordentlich runtergekühlt. So auch bei "Sing With Me", das aufgrund von Akustik-Gitarre, Piano und Choreinsätzen ein bisschen wie ein Kinderlied klingt. Das ist dann wohl auch der Grund, warum sowohl Hardcore-, wie auch Grindkids und sonstige Ohrenverstümmler die Platte eher schnell und angewidert zurück ins Regal schmeißen dürften. Aber egal, Bad Cop/Bad Cop machen genau da weiter, wo sie bei dem Vorgängeralbum "Warriors" aufgehört haben und packen eine Menge liberaler Schlachtrufe für eine humanere Geflüchteten-Politik, für Feminismus und Antirassismus auf dieses 12-Song-Album.

Fazit: Poppig, durchaus abwechslungsreich, aber immer noch Punkrock und politisch sowieso.

Anspieltipp: Pursuit of Liberty