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Conyo:
Totes Kapital

Review-Marathon
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Schuldenberg und Fö weiterhin auf Achse mit nem Beutel voll zu besprechender Tonträger. Diesmal schmeißen wir "Conyo" ins Autoradio.
Disclaimer: Ein Viertel der Band schreibt oder schrieb unter dem Pseudonym "Frau Aal" für Bierschinken. Wir müssen also aufpassen, dass man uns keine Vetternwirtschaft vorwirft! Oder dass uns ein Schreiberling verlässt.

Das mit der Vetternwirtschaft ist schon mal kein Problem: was da aus den Boxen tönt, klingt unangenehm nach H-Blockx und Fanta 4. So richtiger Weißbrot-Rap also. Erleichtert atmen wir auf. Unmöglich, sowas gut zu finden! Als unabhängige Testinstanz bemühen wir uns natürlich trotzdem um angemessene Beurteilung. Ein Pluspunkt: Es sind nur 6 Lieder! Somit auch die erste CD unseres diesmaligen Autobahn-Review-Marathons, die wir komplett durchhören.

Standardthemen werden abgegrast: Gegen Gentrifizierung, gegen rechts und sogar gegen Stadionrock! Natürlich ist man laut Begleitschreiben gegen Faschismus, Rassismus und Sexismus. Wir überlegen kurz, ob es wirklich sein muss, dass sowas mittlerweile in jedem Pressetext steht. Aber klare Abgrenzung ist immer gut. Insbesondere wenn man, wie in diesem Falle, die eigene Musik als "Fotzencore" bezeichnet. Conyo (bzw coño) ist übrigens spanische Vulgärsprache und bedeutet sowas wie Fotze. Kann man machen, sowas muss die Szene aushalten, die Geschlechterquote in der Band spricht jedenfalls dafür.

Der Song "Rage" kommt von einer Düsseldorfer Antifa-Crossover-"Legende" (Schuldenberg hat noch nie von ihnen gehört, Fö kennt sie erst seit der Reunion) namens MyTerror, oder zumindest kommt der Refrain von ihnen und wird von MyTerror-Sänger SchrödA geshoutet.

Soweit zu den Fakten. Die Musik an sich ist schwer zu ertragen und die Texte vom Reißbrett, aber sie sind ja noch jung. Die Ironie beim "Wohoho" im letzten Song zum Thema "Düsseldorfer Einheitsbrei" haben wir natürlich verstanden. Ist das "Datenschmutz"-Shirt vom Gitarristen eigentlich auch Ironie? Sind die nicht auch bloß Kopie einer Kopie einer Kopie einer Düsseldorfer Stadionrockband?

Mit dieser offenen Frage als Cliffhanger wollen wir die nächste CD ins Autoradio legen, aber diesmal streikt das gute Ding: Der automatische Einzug nimmt nix mehr an! Nicht einmal mit Gewalt! Wir können es ihm nicht verübeln, unsere Ohren haben wir jetzt auch lange genug gequält, also beenden wir den Review-Marathon für heute. Wir sehen/hören/lesen uns morgen auf der Rückfahrt.

Hörprobe:
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Conyo
Musikstil: HipHop, Pop, Crossover
Herkunft: Düsseldorf
Homepage: https://www.facebook.com/conyo.band/
Conyo - Totes Kapital

Stil: Rap, Punk, Crossover
VÖ: 2020, CD


Tracklist:

01. Keine Hose, kein Problem
02. Goldener Beton
03. Sturm
04. Rage
05. Totes Kapital
06. Düsseldorf




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