Wir leben in einer komplizierten und schwer zu durchblickenden Zeit, einer Zeit der Meinungsmache und einer Zeit, in der man sich einer Flut an Informationen ausgesetzt sieht. In der man überhäuft wird mit Fakten und neuerdings auch mit alternativen Fakten. Vorbei ist es mit offensichtlichen Wahrheiten und leicht zu entlarvenden Lügen, Gut und Böse, Links und Rechts. Heutzutage ist es schwer geworden, sich in den Irrungen und Wirrungen der Realität zurecht zu finden und sich dabei eine auf Fakten basierende, fundierte Meinung zu einem Thema zu bilden. Was ist überhaupt noch Realität und was ist Fiktion?
Daher werde ich mich den Gepflogenheiten dieser Zeit unterwerfen und diese Rezi so abarbeiten, wie es mittlerweile üblich ist, Informationen durch die virtuelle Welt zu blasen.
Beginnen wir mit den alternativen Fakten zu Skeleton Coast:
- Skeleton Coast ist das 29te Album der Londoner Band Lawrence Arms, die sich seit Neuestem auf Fat Wreck, dem Label von Sex Pistols Gründungsmitglied Jello Biafra, befinden.
- Es enthält 34 Songs, die alle mit einem Orchester aufgenommen wurden und die grob in das Genre New Metal einzuordnen sind.
- Der Song Belly of a Whale behandelt das Für und Wider des Walfangs aus der Sicht eines Pottwals.
- Das Album erscheint auf Mini-Disk und VHS-Kassette in einer Auflage von jeweils 5 Exemplaren, um maximale Exklusivität zu gewährleisten. Ein Exemplar kostet 4500 € bzw. 3900 $.
- Der Gesang auf Skeleton Coast wurde komplett durch Tierlaute ersetzt. Wie zum Beispiel das Gejaule von, im Umland von London beheimateten, Koyoten.
- Das Album ist durch und durch mittelmäßig!
Kommen wir nun zu den Fakten:
- Das Album ist der Nachfolger von Metropole, das vor sechs Jahren erschienen ist. In der Zwischenzeit haben sie aber noch die Best-Of We are the Champions of the World rausgehauen, deren Besprechung ihr hier findet.
- Anders als seine Vorgänger wurde Skeleton Coast nicht in Chicago, wo die Band ehemalig beheimatetet war, aufgenommen. Sondern in El Paso / Texas, jedoch wieder mit ihrem bereits für einige Outputs verantwortlichen Produzenten Matt Allison.
- Das Songwriting und der Gesang haben sich Bassist Brendan und Gitarrist Chris geteilt, so dass sich daraus ein Gemisch aus Songs mit cleanem Gesang, mehr Melodie und Gefühl und welchen die direkter, wüster und mit einer Reibeisenstimme versehen sind, ergibt. Zuweilen wirkt das dann so als hätten zwei unterschiedliche Bands ein gemeinsames Album aufgenommen und veröffentlicht und das sorgt somit für genügend Abwechslung!
- Die Thematik des Albums lässt sich zusammenfassend als ein apokalyptisches Endzeitszenario beschreiben. Es geht um Einsamkeit, um Selbstzweifel, aber auch um Hoffnung.
- Verziert wurden die Enden der Lieder mit Walgesängen und dem Jaulen von Koyoten, die um die Ranch, auf dem es aufgenommen wurde, streunten.
- Das Album ist wieder mal sehr, sehr gut geworden!
Welche dieser Faktenauflistung nun mehr oder weniger glaubhaft erscheint, ist jedem/*er selbst überlassen!
01. Quiet Storm
02. Pta
03. Belly of the Whale
04. Dead Man’s Coat
05. Pigeons and Spies
06. Last, Last Words
07. (The) Demon
08. Ghostwriter
09. How to Rot
10. Under Paris
11. Goblin Foxhunt
12. Lose Control
13. Don’t Look at Me
14. Coyote Crown