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Hartz Angels:
Euch die Arbeit, uns das Vergnügen!

Welch einfache Mischung, Oldschool-HipHop-Beats, eben nicht die Gangsta-Sampler á la Gangerrap-TapeVol3035, sondern eher eine Reminiszenz an die 90er. Das Ganze dann vorgetragen von Typen in Punkrockshirts. Crossover ist so einfach! Zugegeben kann ich den PC-Besserwissen hier mal wieder nicht für mich behalten, da ich einen altbekannten Fehler wiederholt habe: Natürlich habe ich nicht wie ein vernünftiger oder gar ernstzunehmender Rezensent die CD aufgelegt, mir zwei Stunden Zeit genommen und den feinen Tönen gelauscht. Im Vorfeld mindestens 45 Minuten meditiert und schluckweise Wasser getrunken, um mich von allen äußeren Eindrücken zu befreien und unvorbehalten an das Teil herantreten zu können. Nö, ich habe mal wieder den Schwibel-Schwabel-Schwubel-Weg gewählt und bei Youtube nach der erstbesten Single gesucht und stütze meine Meinung jetzt und für alle Zeit unumstößlich auf den ersten Eindruck, gewonnen bei der fünfminütigen Betrachtung von dem was da so kam: der Song "DiscounterIkone". 

Eine Hommage an die heiße Kassiererin Simone, des Discounters um die Ecke, vorgetragen von coolen antätowierten Typen in Bademänteln oder Joggingbuxxen. Ich kann mir nicht helfen, aber die Sexualisierung von Einzelhandelsfachangesteltinnen, konnte ich schon bei Thees Uhlmann im Song "Das Mädchen von Kasse 2" und bei all seiner romantischen Verklärtheit nicht genießen. Vielleicht gehe ich das Thema aber auch einfach zu nüchtern an und mich nervt einfach nur die ungeschönte Albernheit des Tracks im Zusammenspiel mit dem dazugehörigen Video. Sei es drum, ich bin hier nicht der HipHop-Experte, deswegen habe ich mir szenekundige Unterstützung besorgt, Shout Out an @Hadouken: 

Hartz Angels liefern relativ schnörkellosen Rap auf Old School Boom Bap Beats. Die ganze Platte läuft ohne Höhe- und Tiefpunkte durch und damit an mir vorbei. Bei Song 6 angekommen, check ich das erste Mal wie viel da noch kommt, da sich wirklich kein Track vom anderen abhebt. Das fühlt sich so an als würde ein Song immer wieder im Loop laufen und langweilt mich zu Tode. Thematisch geht es, wie es der Name schon vermuten lässt, um Hartz IV Lifestyle. Dabei wird sich immer wieder des Klischees des faulen und hedonistischen Arbeitslosen bemüht, der sich ein geiles Leben macht, während andere Leute dafür arbeiten müssen. Ich weiß nicht ob das cool oder kritisch sein soll, ich kenn besagtes Klischee eher aus konservativen Medien und Gesellschaftsgruppen, die Menschen nur Wertigkeit zugestehen, wenn sie produktiv sind. Ein gern genutztes Mittel, um Arbeiter*innen nach unten treten zu lassen, statt die Herrschaftsverhältnisse zu kritisieren. Aber gut, ich überhöhe das Ganze hier, einen miesen Beigeschmack habe ich trotzdem. Mal ganz davon ab, dass ich das gehörte hier den Künstlern keine Sekunde lang abnehme.

Was bleibt, ist ein Album was ich sicherlich schnell wieder vergessen habe. Kann man im Hintergrund laufen lassen, ohne dass es einem groß auffallen würde. Gibt auch sicherlich Hip-Hop, der stärker zu kritisieren wäre. Aber gibt halt auch Besseres. Man höre vielleicht lieber das neue Vandalismus-Album oder sonst irgendwas mit Relevanz.

Hörprobe:
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Hartz Angels
Musikstil: HipHop, Rap, Crossover
Homepage: https://www.facebook.com/hartzangels
Hartz Angels - Euch die Arbeit, uns das Vergnügen!

Stil: HipHop, Rap, Crossover
VÖ: 15.05.2020, LP, Kein Bock Originals


Tracklist:

01. Kommando Peter Hartz
02. Leben geniessen
03. Buergerschreck
04. Hartz Five
05. Ficken deine Possie
06. PayTV & Dosenbier
07. Richtiger Ronny!
08. 3er BMW
09. DiscounterIkone feat. D-Mark
10. Miami Nice
11. Paradies
12. Solange das Ritzel rotiert


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