Die 90er waren ein Jahrzehnt, das uns so tolle Sachen beschert hat und an die wir uns doch alle nach wie vor gern zurück erinnern. Wie den Lagen-Look, Eurodance, Boygroups und Buffalo Plateau Schuhe. Die 90er waren aber auch die Blütezeit von Skate- und Melodic-Punk, vorzugsweise aus den Vereinigten Staaten und deren Hauptvertrieben und Hit-Schmieden Fat Wreck und Epitaph. Womit wir genau da wären, wo sich die fünf Franzosen von den Dead Krazukies zuhause fühlen. Auch auf ihrem zweiten Album "Icarus" (das erste "The Northern Belle" erschien 2016) gibt es daher sonnengebräunten California-Skatepunk. Gesungen wird, trotz ihrer Herkunft aus dem französischen Küstenstädchen Hossegor, auf englisch, was ihnen gut zu Gesicht steht. Jeder Song wird ausdrucksstark vorgetragen von Frontfrau Maidens heiserem Gesang, bei dem der Vergleich zu Brody Dalle (THE DISTILLERS) mal wieder her halten muss. Auch der Rest der Band macht seine Arbeit durch die Bank vorzüglich, egal ob an Bass (z.B. gut beim Intro von Sun zu hören), Gitarre (hier und da, gerade in den Solis gern mal etwas "metallisch") oder den Drums (bei denen auch schon mal wie bei #allaboutme die Double-Bass bedient wird). Nicht fehlen dürfen natürlich die Backing-Chöre, die in den Refrains unterstützen und zusätzlich ein paar "ahaaas" und "ohooos" reinträllern. Viele Mid-Tempo Songs sind dabei auf "Icarus" nicht zu finden, größtenteils jagen sie von einem Song zum anderen und hauen hierbei auch schon mal eine Hardcore Nummer in unter einer Minute raus (Short Song For Old People). Davon ausgenommen ist fast nur El Diablo, dem etwas Western-Film-Atmosphäre eingehaucht wurde.
Die Aufnahme von "Icarus" hat ordentlich Power und lässt die Songs nur so vor Kraft strotzen. Auch wenn ich die Covergestaltung des Albums wenig gelungen, da zu glatt und "hochglänzend", finde, würde ich mal sagen, die Band hat mit "Icarus" alles richtig gemacht.
Wer also nicht generell einen Bogen um Melodic-Punk macht, sollte hier mal reinhören. Für bekennende Fans von alteingesessenen Bands wie THE OFFSPRING, GOOD RIDDANCE und Konsorten oder neueren Vertretern dieser Zunft, wie NOT ON TOUR oder MUCH THE SAME, gehört das hier meiner Meinung nach zum Pflichtprogramm!
01. Black Pearl
02. If Everything Falls
03. The Ones
04. Fairy Tales
05. Burn Out
06. Short Song For Old People
07. #allaboutme
08. The Sun
09. Perfect Strangers
10. El Diablo
11. Go Away
12. Supernova
Roland der Voland ( ![]() 23.02.2021 10:37 |
Top Album! Gibt übrigens auch ein nettes Video zu "Burn Out" |