Was hatte ich mich letzten Winter gefreut, als ich hörte, dass im August 2020 ein TV-Smith-Konzert im Subrosa stattfinden sollte. Natürlich habe ich mir sofort zwei Karten gesichert.
Dann kam der Corona-Frühling. Alle Konzerte für Sommer 2020 wurden abgesagt oder verschoben, wenn man nicht ein mega ausgetüfteltes Hygiene-Konzept vorlegen konnte …. ist ja auch alles bekannt.
Jetzt ist mittlerweile Ende 2020 und immer noch kein wirkliches Ende der Corona-Krise in Sicht. Immerhin erscheinen hier und da noch neue Alben. Einige setzen sich auch mit der Corona-Thematik auseinander und es wird die Zeit genutzt, um alte Songs neu und unter Corona-Bedingungen aufzunehmen. Find ich ja meistens nicht so toll, hilft aber wahrscheinlich auch, Existenzen zu sichern.
TV Smith allerdings gelingt das auf seiner neuen LP/ CD ‚Lockdown Holiday‘ hervorragend. Nur unterstützt durch seine Akustikgitarre präsentiert er elf neue Songs und zwar chronologisch geordnet nach Entstehungsdatum als Konzept-Album.
Die ersten Lieder entstanden direkt nach seiner Corona-Erkrankung und beinhalten sehr persönliche Einblicke in diese Zeit. Er singt über die ausgefallenen Touren und Gigs, über Fake-News, über gesellschaftliche Spaltungen in UK nicht erst seit dem Brexit, über ungleiche Chancen im Sozialsystem und lenkt dabei auch den Fokus auf die unmenschlichen Zustände in Flüchtlingslagern.
Sehr positiv ist, dass Tim dabei nicht hoffnungslos klingt, sondern versucht positiv zu bleiben.
Fazit: Sehr lohnenswertes, persönliches Akustikalbum, aufgenommen zu Hause. Lockdown Holiday bietet damit auch eine willkommene musikalische Abwechslung/Reduzierung zu seinen letzten Veröffentlichungen und gibt auch einen Vorgeschmack darauf, was wir hoffentlich bald wieder live von TV Smith erwarten dürfen, auf seinen super schönen und emotionalen Solo-Shows.
01. The Lucky Ones
02. Bounce Back
03. Artificial Flowers
04. Fake News
05. Lockdown Holiday
06. Send In The Clown
07. The Race For Last Place
08. Join The Mainstream
09. Let's Go Back To The Good Old Days
10. I Surf The Second Wave
11. Going Nowhere Fast