Tja... Eigentlich hab ich überlegt, das Ganze hier komplett als neuen TROOPERS-Output zu verkaufen aber ich will ja noch gern auf Oi-Konzerte gehen, ohne stundenlang irgendwelchen Hirnen Ironie und Satire erklären zu müssen. Außerdem war ich zu faul, handfeste Fakten der Band zu sammeln.

Das Tape würde aber TROOPERS eigentlich ganz gut zu Gesicht stehen - so nach dem Motto "Bier statt Anabolika" gibts da auch ne Neuauflage von "Scheissegal" ("Pegelfreunde") welches so drüber ist, dass es mir die Tränen in die Augen drückt. Aber die 8 Tracks kommen mal wieder aus der Trashfabrik Halle (Saale) um EX-WHITE und Leuten, die schon bei JONNY KURT UND DIE HÜHNERFICKERCOMBO ihre Finger im Spiel hatten.

Möglicherweise hat man alte Ultra-Fanzines aus den 90ern irgendwo gefunden und zu Texten formuliert. Das Ganze klingt wie eine asoziale Fussball-Auswärtsfahrt durch die marodesten Stadien der Regionalliga Nordost Anno 1999. Da haben wir die Zivilpolizisten (Zivikopp), den Nazihool (Atze), bissl Fussballgewalt (Stadionjustiz) - was halt so angefallen ist. Die Working Class kann auch dreckig - wie ein Haufen Kotze am Riebeckplatz. Es wird verbal schön böse rausgebröckelt (Zitat: "buäh, buöhr, büööörrrh"), dazu typische Oi-Chöre, die sogar mal an Stadionsound erinnern. Der typische Doc-Martens-Putztoifel wird sich vielleicht die Hände über den Kopf zusammenschlagen und das als ohrenfeindlichen Lärm abtun. Geschenkt. Ich hab hier aber bei weitem mehr Spaß als bei der drölfzigsten mittelmäßigen Mid-Tempo-Oi-Band, welche immer die gleichen einfach nachzuspielenden Klassiker verhunzt, wo ich dann immer den Mut zum Schrammeln vermisse, wenn man musikalisch limitiert ist.

Als vergleichbare Musik ist mir ansonsten nur ATEMNOT eingefallen. Artwork ist minimalistisch aber Texte sind zu verstehen. Was willste mehr.

Fazit: Sieh's mal Oi!