Antisocial Skills aus Prag und Rules aus Zagreb bringen über die Labels No Spirit, Mad Schnauzer und Burina Records eine gemeinsame Split-LP heraus. Diese kommt als Vinyl-Platte im schlichten, aber nicht minder schicken schwarz daher. Booklet mit Texten und kleinen Illustrationen ist vorhanden und besticht ebenfalls eher durch sparsames Design. Ansonsten fällt direkt auf, dass Antisocial Skills ganze zehn Songs und Rules gerade mal vier beigetragen haben. Normalerweise für mich ein Grund zur Kritik, da dies einen Verstoß gegen das Antihierarchie-Gesetzt § 353 Absatz 2a darstellt. Dieses besagt, dass die Anteile auf Splits im Punk in etwa gleich verteilt sein müssen. Beim vorliegenden Tonträger liegt der Fall aber anders, da mir Antisocial Skills einfach viel mehr zusagen. So ist deren Art des DIY-Hardcore deutlich mehr an Bands wie Black Flag, 7Seconds oder Fugazi angelehnt und verfügt somit über deutlich mehr Melodien und wirkt insgesamt ausgefeilter. Im Vergleich zum rudimentären Schrammelsound von Rules könnte man schon fast von poppig sprechen. So machen Letztere auch HC, hier gibt es aber deutlich mehr Hall und Zerre, was insgesamt eine relativ düstere Klangwand erzeugt. Außerdem klingt der Sänger, als würde er bei jeder Silbe Gift und Galle spucken. Trotzdem gibt es natürlich Pluspunkte für so viel DIY.

Fazit: Relativ melodiöser HC von Antisocial Skills trifft auf ein paar Songs der Düster-Schrammler von Rules. Das Ganze gibt es zu haben als schlichte, aber haptisch durchaus ansprechende LP für die Sammel-Punks unter euch.

Anspieltipp: Antisocial Skills - I'm not fun