Erstmal gibt es hier 5 Sternchen für das Layout! Das weiße Tape ist mit Farbe bespritzt und der Farbton erinnert mich an den Namen der Band Scheisse. Dazu springen auf dem Cover Turmspringer in einen Fleischwolf und das, was da rauskommt wird an ein Kind verfüttert, was es nicht essen mag. Was mir das sagen soll weiß ich nicht, aber ist auf jeden Fall schön anzusehen. Limitiert ist das Ganze auf 77 Tapes und kam raus via Zehnagel Records und Raia Recordings.
Ich hab erstmal einen Moment gebraucht um zu raffen, dass es sich hier um 2 Bands handelt und nicht um die Band Korrosion Scheisse. Aber nun gut. Wäre ja auch ein guter Bandname. Was gibt's zu hören?
Ich höre zuerst die Scheisse-Seite. Rumpeliger Punk mit angezerrter Gitarre kommt aus den Boxen und der erste Song behandelt das Thema „Scheiss Schule“. Naja. Meine Schulzeit ist längst vorbei, das holt mich nicht so ab. Aber ich kann zustimmen. Lediglich ein paar Haus/Maus-Reime lassen mich zusammen zucken. Beim nächsten Song „Deutschland Du Opfer“ wird's ein wenig politischer, aber die Kritik bleibt dann doch sehr verkürzt. Die nächsten vier Songs lang finden Scheisse so ziemlich alles Scheisse, aber das ist wohl Konzept.
Auf der Korrosion-Seite geht's direkt mit Skatepunk- / Melodycore-Krams los. Alle Songs bleiben unter zwei Minuten und auch hier wird in deutscher Sprache abgekotzt und keine Lösung angeboten. Gefällt mir in der Umsetzung ein wenig besser als Scheisse, aber mehr als Fuß-Mitwippen geht bei mir hier nicht. Im letzten Song singen sie es ja auch selber „Geile Melodien - kack Songs“. Und Hidden Dreck gibt's auch noch. Der ist sogar aber ein bisschen süß.
Insgesamt stimmig. Name der beiden Bands in Kombination ist das Konzept. Erfindet den Punk aber nicht neu.
Korrosion:
01. Whack
02. Berlin
03. Primetime
04. Sick W
05. Salomé
06. 23er
Scheisse:
01. Ich bin nicht da
02. Deutschland, du Opfer
03. Computererde
04. Teenager
05. Wie man sagt
06. Romantik