Tatsächlich kann so eine Pandemie auch etwas Positives hervorbringen, wie zum Beispiel ein neues Album von ALL ABOARD! Denn wie man dem Promoschreiben entnehmen kann, stand die Band eigentlich schon vor dem Auslaufen, so aber stand die Band auf einmal wieder im Fokus. Das erklärt dann wohl auch den langen zeitlichen Abstand zum letzten Album Aficianado aus 2015.
Musikalisch führt All Aboard! anno 2021 die Reise aber genau da fort, wo sie vor 6 Jahren aufgehört hat. Die etwas roheren Zeiten mit rauerem Gesang und etwas schnellerem Tempo hatten die vier Jungs aus Mönchengladbach ja schon nach den beiden Platten "Radio" und "Twelve Little Compliments" hinter sich gelassen. Seitdem regiert melodischer Punkrock mit Clean-Gesang und Midtempo. Es geht aber auch durchaus nochmal etwas flotter voran wie in "Satisfiction" (wo auch kurz ein bisschen Grölgesang vorkommen darf, mit Feature von James von Apologies, I have none), "Crossroads" oder "Footsteps". Aber mit "On & On" darf auch ein ruhigere Song nicht fehlen. Und so bleibt es immer abwechslungsreich, auch weil schöne Melodien durch gute Rhythmik oder auch kleine Details wie eine Slide Guitar in "Mouth Of The Shark" zusammen spielen.
Textlich geht es zumeist um persönliche Themen, aber auch mal politisch, wenn zum Beispiel über Flucht gesungen wird.
Was soll ich sagen, ein Album, das eigentlich jedem und jeder, der oder die auf melodischen Punkrock mit Ausflügen in etwas flottere Gewässer steht, gefallen sollte. Mir jedenfalls bieten die 10 Songs (exklusiver überflüssigem Intro und Outro) auch nach mehrmaligem Hören gute und kurzweilige Unterhaltung.
Bleibt zu hoffen, dass sämtliche Auflösungsgedanken verflogen sind und ich und alle die Band bald mal wieder live sehen können.
01. Attraction
02. Perfect Stranger
03. Satisfiction
04 . On & On
05. Mouth Of The Shark
06. Crossroads
07. 57 Walnut Street
08. What Dying Feels Like
09. Like Lyrics
10. Footsteps
11. Why Pretend
12. Distraction