Manchmal landen Sachen bei Bierschinken, da denk ich, die sind hier aufgrund fehlender Aufmerksamkeit eigentlich an der falschen Adresse. Postpunk der nah am Gothic/Dark-Wave ist, aber dann doch nicht wirklich. Hm. Der trotzalledem sicherlich von Patschuli-Menschen besser inhaliert wird?!
Die Songs sind fast alle mit einem starren hypnotischen Takt unterlegt und darüber wird eine Songstruktur gelegt. Das gleitet weitgehend träumerisch, melancholisch und düster dahin. Das Intro hat noch was von Sci-Fi-Film, um dann schon mal bei "Why Don´t You Come Around" 7 Minuten mit schöner rauer Gitarre sich den Elektro-Beats entgegen zu stellen. Die gelangweilte Stimme der Sängerin strahlt auch ordentlich Kälte aus. Das kommt bestimmt gut mit volle Kanne Nebelkanone und visuellen Effekten, um einfach in der Musik zu versinken. Am besten so laut, dass man es körperlich merkt.
Bei "Nebelmond" kommt dann auf einmal richtig Schwung in den dunklen Tanzkeller, das stoische "Gelaufen" gefällt auch. Und mit "Versinken" gibt es dann noch mal ein schön böse reindröhnendes Synthie opportun zu hellen Wave-Beats - ein genehmer Abschluss.
Wer Zugang zu solcher Musik hat, dürfte jedenfalls eine kleine Perle finden. Mit ists aktuell (also seit März 2020 aus unerfindlichen Gründen) zu depressiv.
01. Intro
02. Why Don't You Come Around
03. Grave Of The Future
04. Alles Grau
05. Augen Koerper Herz
06. Nebelmond
07. Gelaufen
08. Versinken