Tomatenplatten, ein Name, ein Understatement. Denn das Label aus Börlin wirft mit dem Debut von BSÍ "Sometimes depressed... but always antifascist" wieder mal ein richtig schönes Stück Musik in die Menge. Zugegeben, der Titel ließ mich erst verwundert "Seit wann machen die denn Oi-Punk" denken und der erste Song auch fast enttäuscht "Oh no, weinerliche Indie-Scheiße" befürchten, doch das ist alles großer Quatsch!
Schubladen zu!
Auf "Sometimes depressed... but always antifascist" bekommt die Unterteilung in A- und B-Seite mal so richtig Sinn. Im ersten Teil "Sometimes depressed..." finden sich fünf Songs, die (Schublade wieder auf) tatsächlich eher in die weinerliche Indie-Ecke gehören: Etwas Synthie, etwas Bass und zurückhaltender Gesang sorgen hier für viel verträumte Atmosphäre. Der zweite Teil glänzt dann schon eher mit, nennen wir es mal Up-Tempo. Das Ganze Punkrock zu nennen, wäre wohl höchstens dem Titel und der damit verbundenen vermeintlichen politischen Zuordnung geschuldet. Sei es drum, Punk is eh tot. Und BSÌ liefern hier unterm Strich eine wunderhübsche Indie-Scheibe! Liebe Grüße und ein Dankeschön geht also mal wieder raus an Tomatenplatten für das Ausgraben dieser kleinen isländischen Indieperle.
01. My Lovely
02. TAL 11
03. Old Moon
04. Uncouple
05. 25Lue
06. Vesturbæjar Beach
07. Feela það
08. My knee against kyriarchy
09. Dónakallalagið
10. Alltaf alltaf stundum alltaf