Fast genau ein Jahr nach ihrem letzten Soloalbum überrascht LAURA JANE GRACE mit einer weiteren unangekündigten EP.
Die Pandemie scheint den kreativen Output der AGAINST ME! Frontfrau enorm zu beflügeln, aber was soll man als Künstlerin, die es gewohnt ist, die meiste Zeit des Jahres auf Tour zu sein, auch tun, wenn man zudem vor kurzem erst in eine neue Stadt gezogen ist, in der man noch nicht all zu viele Kontakte knüpfen konnte. Irgendwann fällt einem wahrscheinlich die Decke auf den Kopf und anstatt komplett durchzudrehen, oder lethargisch auf dem Sofa zu verenden, kanalisiert LAURA JANE GRACE ihre Emotionen lieber im Schreiben neuer Songs. Ein kreativer Prozess hat ja mitunter eine kathartische Wirkung und so entstanden sieben Tracks aus "nächtlichem Wahnsinn und Einsamkeit", wie die Sängerin selbst sagt. Auf "At war with the silverfish" gewährt LAURA JANE GRACE einmal mehr einen Blick in ihr Seelenleben, zeigt sich emotional und verletzlich, besingt die an den Nerven zehrende Isolation, erinnert sich an vergangene Beziehungen und fragt sich, ob alles irgendwann wieder gut wird. Dass sie eine verdammt gute Songwriterin ist, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden, aber auch in diesen knapp 15 Minuten sind wieder eine Menge Textzeilen für die Ewigkeit dabei und trotz aller Intimität, die das Homerecording mit sich bringt, die Songs wurden zum Teil in ihrem eigenen Studio in Chicago und zum Teil im Electric Eel Studio in St. Louis aufgenommen, ist "At war with the silverfish" keine lahme Retrospektive geworden, sondern ein richtig gutes, abwechslungsreiches Album, auf dem von der sanften Akustiknummer bis zum tanzbaren Uptempo-Song alles vertreten ist. Die EP wird es vorerst nur digital geben, bei dem zur Zeit vorherrschenden Vinylgranulatmangel vielleicht keine schlechte Idee.
01. Three Of Hearts
02. Lolo 13
03. Long Dark Night
04. Electro-Static Sweep
05. Day Old Coffee
06. Smug FuckFace
07. Yesterday Pt. II