Eternal Struggle ist es wichtig, dass sie als Band aus Israel vorgestellt werden und nicht als israelische Band, da sie sich nicht mit dem politischen System identifizieren können. Alle Mitglieder der Band haben außerdem den verpflichtenden Wehrdienst abgeleistet, verstehen sich aber als klar pazifistisch. Allein das dürfte wohl für die Mehrheit der deutschen Linken ein Ärgernis sein, da sie die Band nicht mal eben in eine Schublade stecken können. Auf mich hingegen kommen Eternal Struggle extrem sympathisch rüber, nicht zuletzt, weil sie schon auf Fundraisers für Tier-, FLINTA*- und Refugee-Organisationen gespielt haben. Eternal Struggle scheinen Musik und auch Hardcore also nicht als Prollfest, sondern tatsächlich noch als etwas zu sehen, was das Potential hat, die Welt zu verändern. So geht es dann auch nicht um Spaltung und um dämliche Grabenkämpfe zwischen unterschiedlichen Szenen, sondern um das große Ganze. Musikalisch gibt es auf "Year Of The Gun" ziemlich bissigen Hardcore, der sich soundtechnisch an den großen US-Bands orientiert. Nicht wirklich verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Mix und Mastering im gleichen Studio erfolgt ist, durch das bereits Aufnahmen von Sick Of It All und Meshuggah gegangen sind. Eine ganz besondere Überraschung ist dann für mich der Year Of The Gun Remix, der von niemand anderem als dem Digital-Hardcore-Gott Alec Empire erstellt wurde. Ansonsten werden Eternal Struggle zwar auch mal musikalisch anfällig für HC-Klischees, aber insgesamt hält sich alles noch im Rahmen. Außerdem bieten zügige Breaks und gut getaktete Tempowechsel auch einiges an Abwechslung.
Fazit: Musikalisch kommt hier zwar auch mal die Testo-Keule, dafür gibt es textlich aber eine politische Kante.
Anspieltipp: Pride Kills, Propaganda, Year of the Gun (Alec Empire Remix)
01. Manifesto
02. Point One
03. Year of the Gun
04. As Heroes Fade
05. Indoctrination
06. On Broken Backs
07. Dependence
08. To My Enemies
09. Releechious
10. Modern Slave
11. Pride Kills
12. Propaganda
13. Last Path
14. Year of the Gun (Alec Empire Remix)