Wenn es um aktuellen und woken Punk aus Übersee geht, sollten The Muslims in keinem Portfolio fehlen. Zwischen all den alten weißen Männern mit ihren verkrusteten Schützen-Vereinsansichten stechen The Muslims heraus wie Olivia Jones auf einem NPD-Parteitag. Die Band, welche sich selbst als "all-queer, black and brown" betitelt, spielt richtig schön wütende Protestsongs gegen konservative Vollidiot*innen. Eingängigkeit wird hier ganz klar größer geschrieben als ausgefeilte Techniken. Auch wenn Sheik QADR, für Gesang und Gitarre zuständig, betont, dass viel musikalischer Input von bekannten PoC-Artists wie Bobby Hackney Sr, Nina Simone, Jimi Hendrix und Poly Syrene, käme, würde ich eher sagen, dass The Muslims einfach Punk machen. Dafür spricht zumindest die leicht kratzige, aber auch gerne mal high-pitched Stimme, sowie die scheppernden Drums. 

Die politischen Botschaften sind hierbei auch eher einfach gehalten, was den Songs einen unglaublichen Drive gibt. Statt also unnötig rumzuschwafeln, beschränken sich The Muslims auf das Wesentliche: Homophoben Menschen, Republikaner*innen, Faschist*innen und sonstigen Idiot*innen mal ordentlich das Fressbett zu polieren. Falls du damit ein Problem haben solltest, solltest du vielleicht zu Johnny Rotten ins Altersheim statt aufs Punk-Konzert gehen. Epitaph beweisen hiermit jedenfalls auch, dass sie wieder in der Lage sind, relevante Bands auf ihr Label zu holen. The Muslims prognostiziere ich jedenfalls eine großartige Zukunft. Zumindest so lange wie sie nicht den G.L.O.S.S.-Move machen und sich direkt nach dem Durchbruch auflösen. Glücklicherweise sieht es aber gerade nicht danach aus. "Fuck These Fuckin Fascists" kam übrigens bereits am 24.09.2021 digital auf den Markt und wird am 05.11. auch in physischer Form herausgebracht.

Fazit: The Muslims zeigen, wie Punkrock heute sein sollte und machen dabei auch noch gute Musik.

Anspieltipp: Unity, Illegals