Leicht angeschimmelt fische ich diese Platte aus unserem Rezi-Korb, in der sie seit ungefähr Anfang November abgammelt. Beim ersten Reinhören frage ich mich dann allerdings sofort, warum dieses feine Teil keine/n Abnehmer:in gefunden hat, der oder die es besprechen möchte. Denn genauso schmeichelnd, in Bezug auf die Covergestaltung, wie es für meine Augen ist, genauso sendet es auch schmeichelhafte auditive Reize an meine Ohren aus. Dabei sind sie den LILLINGTONS und THE COPYRIGHTS klanglich so nah, dass die Entfernung den AHA-Regeln nicht stand halten würde. Verstecken brauchen sie sich hinter ihren Vorbildern jedoch keineswegs, kommen die elf Songs doch komplett ohne Ausfall aus und obwohl eine gewisse Ähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen ist, kann man hier nicht von einer dreisten oder uninspirierten Kopie reden.
Fast durchweg flott und größtenteils recht glatt produziert, was aber gar nicht böse und negativ gemeint sein soll, zockt sich die Band durch ihre etwas angepopten Punkrock-Songs ohne dabei wirklich viel aufregend Neues zu liefern, jedoch auch ohne zu langweilen oder die transportierte Energie zu verschleppen. Dabei haben sie immer mal wieder ein nettes Gitarren-Riff oder eine einprägsame Gesangsmelodie parat, so dass ich mit dieser Neuentdeckung vollkommen glücklich bin.
Mit Sicherheit kein zukünftiger Klassiker oder ein Lieferant für zahlreich in Jahres-Bestenlisten auftauchende Songs, dafür ein durchaus stabiles Punk-Album, das ein gewisses Maß an Beachtung verdient hat. Dank geht raus an SBÄM Records, fürs verfügbar machen in Europa!
Anspieltipp: Drag You Down & Blood On The Moon
01. Blood on the Moon
02. SuperSonic
03. Into the Catacombs
04. Transistor Radio
05. I Let Go
06. Starfigher
07. Lights Out
08. We're All Doomed
09. Straight Jacket
10. Drag You Down
11. Devious