Im Alter von sieben Jahren sah Peter Berting seinen ersten Horrorfilm. „Dracula und seine Bräute“, zwar ohne den titelgebenden Vampir, jedoch mit Peter Cushing als Van Helsing, wurde zum Schlüsselerlebnis. Das damals entfachte Interesse mündete Jahrzehnte später schließlich in „Ungeheuer - Das Buch der Monster“. Mit diesem Band, der Texte und Illustrationen kombiniert, erfüllt sich der schwedische Zeichner und Autor einen Herzenswunsch.
Ganz besonders angetan hat es Berting das Werk von H.P. Lovecraft. So eröffnet ein kurzes Portrait des legendären Autors das Buch. Anschließend folgen zudem Einträge über den geflügelten Gott Cthulhu, dessen Urgroßvater Yog Sothoth und die fischartigen Tiefen Wesen. Bei aller spürbaren Fanverehrung unterschlägt Berting Lovecrafts schwierige rassistische Weltanschauung dabei nicht, ohne diesen Aspekt jedoch zu vertiefen.
Die weitere Auswahl der Ungeheuer ist überwiegend nachvollziehbar, jedoch mit ein paar Ausnahmen. Warum er sich auf den Sammelbegriff „Asiatischer Horror“ beschränkt, dagegen „Hellboy“ eine eigene Doppelseite widmet, erschließt sich wohl vor allem dem Autor selbst. Davon abgesehen, begegnen einem hier sämtliche bekannte Horror-Gestalten, von Wolfsmenschen und Vampiren, bis zu Zombies und bösartigen Clowns.
All diese angsteinflößenden Figuren werden von Berting auf jeweils einer Seite äußerst stimmungsvoll in Szene gesetzt. Die Texte dazu beschränken sich ebenfalls auf maximal eine Seite pro Monstergattung und kratzen damit notwendigerweise leider nur an der Oberfläche. Das Buch richtet sich damit eher an Neulinge im Grusel Game. Horror-Expert*innen erfahren inhaltlich wenig Unbekanntes, erfreuen sich aber an den atmosphärischen Illustrationen.