Da habe ich mir was aufgeladen, die (mittlerweile gar nicht mehr so) neue Platte von Kafvka zu besprechen. Ich dachte, ich traue mich mal an diesen "Zeckenrap" ran, obwohl ich das eigentlich gar nicht wirklich höre. Ich kannte vorher auch nur das recht bekannte "Alle hassen Nazis" von der Band (wovon es auch ein langweiliges Remix auf der Platte gibt. Boah, Remixe sind doch eigentlich fast immer langweilig, oder?)
Ich schiebe das jetzt schon seit einem halben Jahr vor mir her, weil ich nicht so recht weiß, was, bzw wie ich die Rezi schreiben soll, aber jetzt tippe ich einfach mal drauf los.
Musikalisch sind manche Lieder einfach "nur" Rap (soweit ich das beurteilen kann), zumeist aber mit Bandbesetzung eingespielt. Insgesamt aber eher weniger punkig, ich fühle mich da mehr an den Crossover der 90er erinnert.
Textlich ist es nahezu durchgängig sehr politisch. Mal wird die linke Szene dazu aufgerufen, sich nicht durch kleinliche Differenzen zu zersplittern, sondern im Kampf gegen Rechts vereint zu bleiben, mal gegen Corona-Schwurbler angesungen. Auch Kapitalismuskritik ist dabei. Aber auch eher persönliche Themen wie die Dorfjugendvergangenheit fehlen nicht.
Kafvka hat sich laut Pressetext von einem reinem Quartett zu einem Kernquartett mit Kollektiv-Charakter entwickelt, ganze 14 Künstler waren direkt kreativ an dem Album beteiligt. Das habe ich jetzt so nicht rausgehört, in meinen Ohren verfolgen Kafvka zumeist das selbe Konzept: Rappen und dann ein paar Gitarren drüber bretzeln. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen negativ, aber tatsächlich finde ich, dass das meistens ganz gut funktioniert.
Trotzdem bin ich jetzt nicht zum glühenden Fan geworden. Unterm Strich ist mir das irgendwie ein bisschen zu prollig/plakativ/selbstbezogen. Aber vielleicht ist das im Rap halt so.
01. Prolog
02. Paroli
03. Tanz deinen Schmerz weg
04. Alle hassen Nazis (Remix) feat. Sookee + Roger
05. SNL
06. Ally
07. Geschichte
08. Geld Geld Geld
09. Skip 2020
10. Dorfjugend
11. Alles was wir tun
12. Wir gehen zu weit
13. AHN FAQ