Die Alkaida:
Gefährlicher Bart
Ach du Scheiße, was habe ich mir da angetan. Zwar wurde ich ja ausdrücklich drauf hingewiesen dass diese CD 30 Titel enthält - ich hätte halt sowas wie die Excrementory Grindfuckers CDs erwartet, wo der Spuk dann trotzdem in 40 Minuten vorbei ist. Aber 79 Minuten? Nein das geht gar nicht. Bei Tool oder sonst einem atmosphärischen Werk geht das klar - aber nicht bei sowas.
Genug gemeckert, zum Inhalt: Hier gibt es also 30 Stücke. Das sind zum einen Deutschpunklieder, die von der Stimme des Sängers an eine Mischung von "Die Kassierer" und "Die nackten Gölfer" erinnern. Zum anderen sind das Electro-Lieder. Und dann gibt es noch recht viele Covers. Die Punklieder gehen eigentlich klar, Anspieltipps sind "RCDS fuck off!" oder "Sportzigaretten". Die Electro-Lieder sind meist überflüssig, genau wie die Coversongs. Teilweise erschließt sich mir nicht der geringste Sinn diesen Schund auf CD zu brennen (Ich trinke Alkohol um cool zu sein - was soll dieser Schrott ohne jegliche Pointe!?). Die Aufnahmequalität ist beschissen (vor allem die Stimme ist eine Frechheit, welches Instrument überhaupt live eingespielt wurde und nicht aus der Konserve kommt ist fraglich). Doch die wohl größte Unverschämtheit sind die Texte, denn man versucht konstant irgendwie die Kassierer zu kopieren, obwohl man nichteinmal den Brachial-Humor der "Arschgefickten Gummizofen" erreicht. Zwischendrin immer mal wieder Texte über das Studentendasein. Nach fast jedem Lied dann irgendein ekelerregendes Sample aus irgendeinem Pornofilm, keine Ahnung aus welchem, da bin ich jetzt nicht so bewandert. Das Cover ziert übrigens eine unrasierte Fotze. All das lässt mich jetzt vermuten, dass die drei Artisten bisher keine oder wenig eigene Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht gemacht haben, und vielleicht eher mal (wenn es schon in freier Wildbahn nicht klappt) in den Puff gehen sollten, damit sie wenigstens wissen wovon sie da singen. Ich hoffe ich habe mich an den Wortschatz des Trios angepasst. Auf Details gehe ich nicht weiter ein, es ist mir ehrlich gesagt auch zu mühsam das nochmals durchzuhören und mir besonders philosophische oder prägnante Stellen aufzuschreiben.
Fazit:
Kürzt die Scheibe auf 15 Lieder, nehmt das ganze in besserer Qualität auf. Denkt dran, dass ihr (nicht wie auf eurer Homepage steht) in keinster Weise das Genre "Alkopop" oder "Fäkalmusik" erfunden habt, sondern lediglich eine erbärmliche Kopie seid. Jetzt lasst die 10 Punklieder drauf (die sind echt nichtmal schlecht), lasst aber die Konservenmusik komplett weg und spielt den fast schon peinlich einfachen Schrott mit gescheiten Instrumenten ein. Lasst von mir aus die Fäkaltexte und die Samples - bei einer kürzeren Spielzeit ist das alles vielleicht noch erträglich, vielleicht muss man sogar an der ein oder anderen Ecke über die konstante Primitivität schmunzeln, oder mischt sich den ein oder anderen Song auf irgendeine Playlist einer Party.
In dieser Länge ist und bleibt das, pardon, Scheiße. Ich denke ihr empfindet dies als Kompliment. Oder nochmal für eure Studenten-Visagen: Die Modularisierung der Studiengänge ist so scheiße wie die Studiengebühren. Aber jedes Gespräch mit einem BWL-Studenten wäre mir im Moment lieber als nochmals diesen ungeheuren Mist anzuhören.