Quit Your Dayjob:
Word Domination
Es könnte durchaus daran liegen, dass ich ein wenig infantil bin, aber wenn die erste Tonfolge, die ich von einer - mir bis dato unbekannten Band - höre, klingt, wie die ranzige Version eines Neunzigerjahre-Kinderserien- Intros, dann finde ich das schon einmal wirklich sympathisch.
Wenn der Text dann auch noch lautet: "I wann fuck the forest, I wanna fuck the trees, I wanna fuck the Oceans, the rivers and the sea" dann bin ich fürs erste Fan. Da passt es doch auch gut, dass Quit Your Dayjob ihr drittes Album "Word Domination" genannt haben.
Für diejenigen Leute, die Quit Your Dayjob nicht kennen: QYD sind ein Trio aus Malmö/Schweden bestehend aus Jonass (Gesang/ Gitarre) Marcass (Keyboard) und Drumass (Schlagzeug), die 2005 ihr Debüt ("Sweden We got a Problem") auf Bad Taste Record herausbrachten. Danach folgten nicht nur Supportshows für Label-Kollegen Danko Jones, sondern auch für Turbonegro und die Hives.
Musikalisch einzuordnen sind Quit Your Dayjob unter Punk/Elektropop, das Mischverhältnis auf "Word Domination" überzeugt. Zumindest, wenn man Lust auf so was hat. (Ich persönlich könnte mir die Crackhuren-Tänzerinnen auch sehr gut als QYD-Tänzerinnen vorstellen.)
In Reviews wird das Trio immer wieder gerne mit Devo verglichen. Ich kann mich da nur anschließen, "Word Domination" klingt wie eine Mischung aus Devo und den Dwarves. Allerdings muss man auf diese Mischung aus Garage Punk und trashigen Synthesizer - Elektro wirklich Bock haben! Das Album eignet sich keinesfalls für stille, besinnliche Momente. Dafür eignet es sich um so besser um Nachts Mülltonnen umzuschmeißen. Trotz des schrammeligen Sounds, der auch noch ordentlich hallt, hört man, dass da Könner am Werk sind. Die machen das also keineswegs planlos, oder weil sie es nicht anders können. Dahinter steckt auf jeden Fall ein tieferer Sinn, und wenn es nur der ist, mit Musik aus ADS-Kindern Killermaschinen zu machen.
Über die Texte habe ich mich ja schon zu Beginn sehr gefreut, und die Platte bleibt bis zum Ende voll mit großen lyrischen Momenten. Anders lassen sich Passagen wie: "She was a Yummy Dummy, Yummy Dummy, Yummy Dummy", "Gin Tonic, Gint Tonic, Gin Tonic Eyes" (übrigens ist das der ganze Text) oder aber "don´t wanna grow up, to be a Donot" einfach nicht beschreiben. Das muss Lyrik sein, oder? Dabei kommt es dem Zuhörer allerdings auch entgegen, dass kaum ein Song länger als zwei Minuten geht, ansonsten könnte das ganze ggf. langweilig oder anstrengend werden. Black Dahlia von den Dwarves sagte zu Quit Your Dayjob: "Hey guys, you are the Kraftwerk of punk", QYD sagen selbst: "Say It Loud I´m A Freak - And I´m proud". Ich denke, das kann man als Schluss so stehen lassen. Hauptsache ihr vergesst Devo nicht!!