NOFNOG aus St. Gallen habe ich das erste Mal bei einem Bierschinken eats FWZ wahrgenommen, 2016 war das glaube. Ich weiß auf jeden Fall noch, dass die in der Bar gespielt haben, ich draußen stand, und direkt bei den ersten Klängen hat es mich nach drinnen gezogen. Viel Bewegung und Energie auf der "Bühne" und spätestens mit einem Good-Riddance-Cover hatten sie mich. Und mit eben jener Band kann man NOFNOG auch ganz gut referenzieren, mir fällt da auch noch The Unseen ein.
Habe mich dann direkt mit dem vorhandenen Tonmaterial eingedeckt, allerdings etwas gestutzt, als ich registriert haben, dass NOFNOG für No Fight No Glory steht. "Glory", solche Wörter findet man doch eher in Hammerfall-Texten. Aber nein, die Schweizer sind auf einem anderem textlichem Niveau.
Zumeist geht es sehr politisch/gesellschaftskritisch zu, wie gleich im ersten Song Post Colonialism, aber manchmal wird auch das Leben gefeiert (Drunk of Life). Da kann es dann auch mal etwas melodischer zugehen, aber meist bekommen wir hier schnellen Melodycore oder Hardcore-Punk oder wie auch immer zu hören. Vorangetrieben von der angepissten, aggressiven Stimme und dem Schlagzeug in Personalunion.
Eben jener singende Drummer ist auch das mittlerweile einzige verbliebene Gründungsmitglied (hoffentlich sage ich jetzt nix Falsches), aber Auswirkungen auf den Sound hat das Personalkarussell in den fast schon 20 Jahren Bandgeschichte meiner Ansicht nach nicht. Verglichen zum direktem Vorgänger Thieves drückt das neue Album vielleicht noch einen Tacken mehr, aber ansonsten hat sich eigentlich nichts geändert, was ich in diesem Fall aber auch gut finde, denn langweilig wird Insomnia nicht nur deswegen nicht, weil es, wie gesagt, ziemlich voran geht, sondern auch nicht, weil es dann doch auch immer mal wieder von Midtempo und guten Melodien aufgelockert wird.
Fans wird das neue Album also voll abholen, aber auch alle, die die Band bisher noch nicht auf dem Schirm hatten und an Hardcore -Punk interessiert sind, empfehle ich ich, hier mal rein zuhören.
01. Post Colonialism
02. Monuments
03. Go On
04. Memento Mori
05. Longing For The Sea
06. Drunk Of Life
07. Insomnia
08. Ungovernable
09. Dictademocracy
10. Love Letters From Lisbon
11. Dreams
12. To You, To Me