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Dödelhaie:
Linksextreme Hassmusik

Hallo liebe Lesenden! Ihr kennt ja sicherlich unsere beliebte Reihe "Review-Marathon", bei dem wir uns gemeinsam über Platten her machen, manchmal auch über Musikvideos und was wir sonst so kriegen. Was noch nie dabei war: Ein Brettspiel! Und genau so eines findet sich in der Vinyl-Version des neuen Dödelhaie-Albums. Perfekt also, um einen geselligen Redaktions-Abend abzurunden. Nur leider erscheint das Album ungünstig zum Sommerbeginn, so dass einfach kein Redaktionstreffen zustande kommt. Beim dritten Anlauf sind wir dann schließlich drei Leute, die sich bei herrlichem Wetter im Park unserer Wahl auf die Wiese legen, um uns dem Dödelhaie-Brettspiel zu widmen.

Zu Beginn werden wir genötigt, die Bandkarten, Aktionskarten, Spielfiguren und sogar den Würfel aus dem Booklet rauszuschneiden. Wäre es vielleicht geschickter gewesen, den Spiele-Abend vor nem Plattenladen abzuhalten, um die Mint-Vinyl-Liebhaber*innen so richtig abzufucken?

Nachdem KuhOi!terGenozid68 fein säuberlich den Würfel ausgeschnitten hat und Betrunken im SOi!chenkrieg diesen mit Billig-Klebestreifen notdürftig zusammengefriemelt hat, fällt uns ein, dass wir doch vorab schon darauf kamen, dass es heutzutage auch Würfel-Apps fürs Handy gibt. Ach scheiße ey! Aber egal.

Nach gefühlt 2 Stunden ist alles ausgeschnitten und fein säuberlich vor uns aufgereiht. Für ein Punk-Spiel ist das ganz schön viel Arbeit, das gibt auf jeden Fall Minuspunkte! Wir fragen uns zudem, ob die Karten wenigstens recycelbar sind. Angeblich wurde für die limitierte 300er Auflage recyceltes Vinyl verwendet, von den eingesparten Emissionszertifikaten wurde dann vermutlich das Spiel finanziert.

 

Im Spiel geht es darum, eine Band zu gründen, mit dieser Hass-Punkte zu sammeln und sich am Ende vorm Bundesamt für Verfassungsschutz für die Texte verteidigen zu müssen. Eine Story-Line, die dezente Ähnlichkeiten mit der Historie der Dödelhaie hat, weswegen wir auch galant darüber hinwegsehen, dass das Album so einen dämlichen Titel hat.

Die ersten Hass-Punkte gibt es bereits für den Bandnamen! Also heißen wir fortan KuhOi!terGenozid68 (das sind 25 Hasspunkte), Betrunken im Soi!chenkrieg (20 Hasspunkte) und Scheiß Dödelhaie 77 (20 Hasspunkte). Während des Spiels dürfen wir uns auch nur noch mit diesen Namen ansprechen, sonst gibt es Punktabzug. Die Bandmitglieder werden gewürfelt aus real existierenden Bands wie Eisenpimmel, Detlef, Die Dorks, OHL, Dritte Wahl, Toxoplasma, Abbruch und natürlich Dödelhaie. Die FLINTA*-Quote in unseren gewürfelten Bands ist leider extrem niedrig, aber dafür ein bisschen Grauzone dabei.

Nun würfelt man sich mit der Band durch bestimmte Locations (Proberaum, Konzerte, Demonstration) und zieht ab und zu Aktionskarten, bei denen es meistens darum geht, sich irgendwie Hass-Punkte zu verdienen. Wirklich actionreich war da nur, dass Betrunken im SOi!chenkrieg sich Punkte durch Liegestütze holen musste. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, mit einem Arm.

 

Offene Fragen, die sich im Verlaufe des Spiels ergaben:

- Wie reist man in Holland ein?
- Warum hat der Schauspieler Deutscher W mehr Gesangs-Punkte als Detlef Damm oder Wally Toxoplasma?
- Warum wird so wenig gesoffen? (Vermutung: Andy und Hardy haben zu wenig Trinkfestigkeitspunkte)
- Warum muss man ständig Punkte zählen?
- Wen interessiert es, ob die Bandmitglieder Keyboard spielen?

 

Solide Feststellungen, die sich im Verlaufe des Spiels ergaben:

- Es wird zu wenig gesoffen
- Siggi Katlewski ist der bescheidenste Musiker, aber auch ein guter Trinker.
- Den "Aktionen" im Spiel fehlt es an Interaktion, man macht zu wenig zusammen oder gegeneinander
- Lenkt gut von der Musik ab

 

Insgesamt ein kurzweiliger Spaß. Das Fazit "Würde besoffen vielleicht mehr Bock machen" verwerfen wir schnell wieder, denn das gilt wahrscheinlich für fast alles! Dafür stellen wir fest, dass wir tatsächlich die ganze Zeit, während wir das Spiel gespielt haben, nicht auf die Musik geachtet haben!

 

Wir beschließen, dass die Welt reif ist für eine Plattenkritik, bei der nicht auf die Musik eingegangen wird.

Redaktion 06/2022
Hörprobe:
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Dödelhaie
Musikstil: Deutschpunk
Herkunft: Duisburg
Homepage: www.doedelhaie.de
Dödelhaie - Linksextreme Hassmusik

Stil: Punk, Spiel
VÖ: 22.04.2022, LP, CD, Impact Records (Link)


Tracklist:

01. Chemtrailpiloten
02. Der Server ist down
03. Papa macht jetzt Revolution
04. Fuckedifuck 2020
05. Das Holz
06. Manchmal denke ich an Holland
07. Linksextreme Hassmusik
08. Einer muss den Job ja machen
09. Jenseitszug
10. Hailand
11. Der Punk tanzt allein




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