Nun ist es also soweit, die nervige Hypeband der Stunde, SOKO LiNX aus Connewitz, werfen drei Jahre nach Gründung der Band und unzählig penetrant beworbenen Videos bzw. Singleauskopplungen ihr Album „Auf die Fresze. Fertig. Los!“ der hippen Leipziger Meute vor die Füsze! Füße?
Doch was ist von einem Album zu erwarten, das mit wissenschaftlichen Ungenauigkeiten (Die Erde ist NICHT 5 Milliarden Jahre alt, nur ca. 4,55 Milliarden) aufwartet, und von einer Band eingesungen wurde, die wie Masked Intruder aussieht und wie Farin Urlaub klingt?
Die ganze Antwort dazu gibt’s im Podcast von kraVal und Thrun zu hören, doch falls sich niemand die Dauerlaberei antun will:
Mit „Auf die Fresze. Fertig. Los!“ ist der Leipziger Sonderkommission eine fantastische Mischung aus dem, was Valentins Podcast-Reihe gerne wäre, geglückt: Pop, Punk und Politik.
Ein mutiges Album, das nicht unbedingt durch eine klare Struktur glänzt, weder musikalisch, noch inhaltlich. So wechseln sich lupenreine Poppunksongs mit Elektronummern ab – ich denke dabei an eine fiktive Folge von „Durch die Nacht mit… Der Tante Renate und Blink 182“ -, treffen mal hier auf Rap und mal da auf eine Ballade, handeln von strukturellen Problemen unserer Gesellschaft, von Großmachtfantasien, von den Banalitäten des Alltags, von Liebe oder von Nazis bei der Polizei. Doch, soll es geben. Oft witzig, manchmal ernst, viel Augenzwinkern, reichlich gesunde Absurdität in Form von Kartoffelsalaten oder Bier aus dem Harz, aber nie platt, langweilig oder vorhersehbar. Extreme Ohrwürmer dank mehrstimmiger Chöre, tolles Songwriting, durchdachte Texte mit wichtigen politischen Botschaften zum Status Quo in Deutschland und eine kleine Prise Menschenhass machen aus „Auf die Fresze. Fertig. Los!“ für uns ein fantastisches Album. Und das behaupten wir nicht nur, weil wir sowas über jede Veröffentlichung auf Bakraufarfita Records schreiben müssen.
Was uns nicht gefallen hat, erzählen wir exklusiv im Podcast. Und natürlich auch, wieso das Feature mit Yetundey so unglaublich gelungen ist, wieso ein Rodi von 100 Kilo Herz gleichbedeutend mit Ska ist und wieso mit dem gelben Sommerkleid von Sebastian Krummbiegel eine wunderschöne Hommage an Supernichts verpasst wurde.
Danke. Thrun und kraVal
01. Für eine gute Tat
02. Demokratienpilzkultur (feat. Rodi)
03. Allein rumstehn (feat. Sebastian Krumbiegel)
04. Alles ist Musik
05. Sorgenkind des Lebens
06. Stiefmütterchen
07. Sehnsucht nach Retrotopia
08. Sansibar
09. Glück im November
10. Nur ein Verdacht
11. Ihr habt hier nichts zu suchen
12. muszichnich (feat. Yetundey)
13. Produktionsfehler