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Haexler:
Wage, Work

Vor zwei Jahren fand der Kollege in seiner Rezension zum HAEXLER-Werk "Blankness, Bleakness" beinahe ausschließlich lobende Worte. Zurecht, denn dieses Power-Violence/Grindcore-Kollektiv aus Leipzig macht nahezu alles richtig:

- Alle "Lieder" der einseitig bespielten 12" handeln vom Thema "(Büro)Arbeit" bzw. Unternehmenseuphemismen die den Leuten vorgaukeln dass ihr tägliches Tun in der Lohnmühle absoluten Mehrwert für die gesamte Gesellschaft und vor allem sich selbst bietet und richtig cool ist. Die Titel sind bspw. Networking, Business Consultancy, Unique Selling Point oder einfach nur Startup. Da bekommt man beim Lesen der Tracklist schon mal richtig schlechte Laune und will sich direkt einen gelben Zettel holen.

- In 9:16 Minuten kann man ziemlich viel erledigen. Zum Beispiel Eier kochen, 100-250 Liegestütze machen, 2-3 Zigaretten rauchen, Sprachnachrichten an Gerd vom Bierschinken-Podcast aufnehmen oder eine komplette Schallplattenseite mit Filmsamples und Grindcoregeballer befüllen.

- Die Anzahl der Stücke ist beinahe deckungsgleich mit der Zahl der DIY-Labellogos auf der Rückseite. Sehe die Rund-E-Mail schon vor mir: "Hey, hast du vielleicht Bock dich mit 150 Euro an unserer Platte zu beteiligen? Wir schicken dir dann einen Karton mit feinstem Vinyl zu. Den kannst du dir dann in den Keller stellen."

- Bei der ganzen Energie und Sägerei auf der Platte hab ich jetzt richtig Bock gekriegt das Ganze mal live zu sehen. Hoffentlich kommen die mal nach Süddeutschland. Fände es dann auch nur konsequent wenn das komplette Set nur 15 Minuten dauert inkl. Soundcheck, Auf- und Abbau.

- Handwerklich 1A! Da sitzt jeder Break und jeder Basssaitenanschlag. Riecht für mich ziemlich stark nach Beförderung zum Senor-Grindcore-Consultant.

Also, auch wenn eure Öhrchen normalerweise auf softeren Sound gepolt sind, gebt "Wage, Work" von HAEXLER dennoch mal eine Chance. Ich persönlich halte die Platte für eines der kurzweiligsten und gleichsam unterhaltsamsten Lärmreleases des Jahres, außerdem bin ich allem verfallen, wo HOLY GOAT RECORDS draufsteht.

Lux 12/2022
Hörprobe:
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Haexler
Musikstil: Grindcore, Punk, Powerviolence, Metal
Herkunft: Leipzig
Homepage: https://haexler.bandcamp.com/releases
Haexler - Wage, Work

Stil: Power-Violence, Grindcore, Hardcore
VÖ: 2022, one-sided 12", Holy Goat Records, SM Musik, Fies ins Gesicht Records


Tracklist:

1. Networking
2. Confidence
3. Startup
4. Mindset
5. Entrepreneurship
6. Familiy Firm
7. Coworking Space
8. Corporate Social Responsibility
9. Business Consultancy
10. Multi-Level-Marketing
11. Freedom
12. Unique Selling Point
13. Industrial Reserve Army


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