Kapot hauen endlich ihr zweites Album nach ihrem Debut von 2017 raus und sind damit bei der Rilrec Punkrock Family gelandet, immer eine gute Adresse.
Auch wenn mich der Albumtitel Place To Be kurz irritiert hatte, die Texte sind nach wie vor in deutsch gehalten. So versteht man die Schellen auch besser, die die Hamburger verteilen. An unreflektierte Szene-Idoten, an widerliche Macker, die ein Konzert zur Selbstdarstellung ausnutzen und damit allen anderen den Spaß vermiesen. An die stumpfen Party-Idioten, die ein italienisches Protestlied gegen das faschistische Regime als Mitgrölschlager missbrauchen. Und so weiter. Jedes einzelne Lied fasst ein anderes aktuelles Thema aus unserer Gesellschaft und Szene an. Die Band geht dabei nicht zimperlich vor, verzichtet aber auf platte Parolen.
Musikalisch würde ich das als eher traditionell orientierten Hardcore-Punk bezeichnen, kurz gehaltene Songs, in denen das Gaspedal zumeist ganz gut durchgedrückt ist, aber dennoch abwechslungsreich genug, um die Neugierde auf den jeweils nächsten der 13 Songs hoch zu halten.
Die Produktion ist schön roh gehalten, ist aber sauber genug, um eine guten Sound zu kreieren. Meine bescheidene Empfehlung für alle, die mit deutschsprachigem Hardcore-Punk was anfangen können.
01. Live Fast, Die Young
02. Bella Ciao
03. Silberrücken
04. Schranken
05. Place To Be
06. Das Glück der Erde
07. La Isla Ipanema
08. Up With Their Heads
09. Crocodile Rock
10. Sag Was
11. Nonnentracht
12. Gregor
13. Als wenn Arbeit nicht schon scheisse genug wär