Zugegeben, als ich das erste Mal von der Band Melonball hörte, dachte ich noch, es würde sich hierbei um die Haus- und Hofband des Punkrock Holidays handeln. Eben um ein paar betrunken Typen in Badehosen, die versuchen, auf ihren Akustik-Klampfen Lagwagon und No Use For A Name zu covern. Spätestens mit dem nun vorliegenden Debut-Album der Band muss ich dieses Bild aber komplett revidieren. Tatsächlich machen Melonball richtig schön eingängigen Skatepunk mit treibenden Stromgitarren und sehr melodischem Gesang. Musikalisch haben sie es innerhalb allerkürzester Zeit auf eine Ebene mit Bands wie For I Am, CF98 oder Coral Springs geschafft und sich somit auch sehr schnell vom Zeltplatz auf die (mittel-)großen Bühnen emanzipiert. Ansonsten ist "Breathe" bereits erstaunlich tight und versiert. Man merkt, dass Melonball bei der Produktion ein sehr fähiges Team im Rücken hatten, aber auch selbst natürlich schon sehr viel mitbringen. Dementsprechend wird man die melodischen Pop-Punker*innen aus Nürnberg in Zukunft auf dem Schirm haben müssen. Somit ist "Breathe" auch ein starkes Debut und erhöht definitiv die Lust, sich die Musik auch mal live zu geben. Nur das "Your Love" (The Outfield)-Cover hätte nicht unbedingt sein gemusst. Schließlich bringen Melonball selbst genug Potenzial und gute Songs mit.
Fazit: Starkes Melodic-Punkrock-Debut, was sicherlich bei Freunden von Sbäm, dem KNRD, aber natürlich auch dem Punkrock Holiday Anklang finden dürfte. Strahlkraft über diesen Zirkel hinaus ist aber auch drin!
Anspieltipp: Sicker
01. Sicker
02. Sinking
03. Move Your Mind
04. Break a Leg
05. Rage
06. We All Go Down
07. FastForward
08. Lost
09. Whatever
10. Your Love