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Propaganda Network:
Panik

PROPAGANDA NETWORK sind eine Band aus dem emsländischen Meppen / Haselünne und wenn man ein Auge zudrückt, eine, die man schon als alteingesessen bezeichnen könnte. Schon 2007 kam ihr erstes Album "Parole, Parole, Parole" raus, das damals auf NIX GUT RECORDS erschienen ist, als diese noch kein Merchandise einer patriotischen, nationalistisch und völkischen Band aus Südtirol vertrieben haben. 2009 kam dann auf demselben Label das Album "Anti Evolution". Danach wurde es lange ruhig um die Band. Nun ist am 18. August ihr neues Album "Panik" auf K-KLANGTRÄGER erschienen. Nix Gut Veröffentlichungen standen damals schon bei mir auf der Roten Liste und vieles an Deutschpunk ebenso, sodass die Band und ihre Veröffentlichungen für mich Unbekannte blieben. Nach kurzer Anfrage der Band über Fö, ob nicht wer sich für eine Rezension erbarmen könnte, sage ich dann blind zu.

Etwas überrascht bin ich beim ersten Hören von der Härte, die mich nach dem Auflegen der Platte trifft und die ich so nicht erwartet habe. Sowohl vom Sound als auch stimmlich werden hier nicht die zartesten Saiten gezupft. Denn es wird ein Sound abgeliefert, der wie Zitronensaft auf einen sowieso schon brodelnden Magen trifft, sodass die Säure dann nur so aus dem Hals spritzt. Perfekt um die Wut über all das, was einem heutzutage so widerfährt, zu kanalisieren, um dann anschließend mit einzustimmen und alles an Hass raus zu schreien. Hut ab auch vor den wirklich ausgeklügelten Texten, die gänzlich ohne Plattitüden und  Klischees auskommen und bei denen die Reime erstaunlich gut funktionieren, ohne dass der Eindruck entsteht, dass hier auf  "Teufel komm raus" schlau klingende Sätze zusammen gekleistert wurden, um am Ende als "intelligent" dazustehen. Hier wird nicht wie von ihnen selbst treffend besungen: "Irgendwas gesagt um was zu sagen ..." (Spasmen). Es wird jedoch auch nicht zu kryptisch, sodass die Message dahinter zurückbleibt.

Klanglich von klassischem Deutschpunk zu sprechen würde der Sache dabei kaum gerecht, alles in allem sind sie zu hart, textlich zu wenig parolenhaft und technisch zu versiert, um in dieser Schublade einsortiert zu werden. Auch wenn er immer noch das Grundgerüst der 14 Songs bildet, grade was die Gitarren betrifft. Ich meine, welche Band im Deutschpunk kann schon mit einer Double-Bass aufwarten? Würde man adäquate Vergleiche in der deutschen Punkszene suchen, würde ich hier mal ALARMSIGNAL, PASCOW, und FAHNENFLUCHT nennen. Was mir auch sehr gut gefällt, ist, dass hier fast komplett der harte Stiefel durchgezogen wird. Keine peinlichen Ausflüge in Richtung Ska, Polka oder Ähnlichem, keine Saufsongs, keine Ballade und keine Hymne fürs Stadion.

Wenn ich nun schaue, wie schnell einige der Songs ihren Weg in einige meiner Playlists gefunden haben und wie oft sie laufen, bin ich rückblickend froh, Fö's Anfrage positiv beantwortet und den blinden Griff in den Rezi-Korb gewagt zu haben. Tolle Neuentdeckung, die mir ansonsten wohl entgangen wäre!

Anspieltipp: Leitwolf, -Kuh und -Bild, Die Menschen

Peter 09/2023
Hörprobe:
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Propaganda Network - Panik

Stil: Punk, Deutschpunk
VÖ: 18.08.2023, LP, CD, K-Klangträger


Tracklist:

01. Auf gut Glück
02. Leitwolf, -Kuh und -Bild
03. Die Menschen
04. Pudel
05. Salzgurkennase
06. Spasmen
07. Lippenstift
08. Flickenteppich
09. Wendekreis
10. Blutheulen
11. Panik
12. Lurch
13. Sie können sich nur sicher sein
14. Sämann


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