Neulich sah ich in Leipzig beim Zorofest eine italienische Postpunkband namens ASTIO draußen im besten Spätsommer bei strahlenden Sonnenschein. Wie unpassend so eine Band diesen Slot zu geben, ähnlich unpassend würde in meinem Empfinden SPLIZZ geklungen haben. Die Berliner Band klingt als würde sie in eben jener Stadt kurz vor Morgengrauen am besten funktionieren um die letzten Reserven noch einmal aus dem Körper zu holen und sich mit den Klängen tanzend der Besinnungslosigkeit zu ergeben oder wie es die Band sagt "Und der Körper tanzt im Todestaumel, schwer zu sagen, ob du wach oder im Traum bist." (Die Angst)
Diese hibbelig hüpfende Gitarre, stoisch simple Drums und der kühle weiblich/männliche Wechselgesang ergeben - und das finde ich extrem stark - einen gewissen Zwiespalt zwischen Kampf und Melancholie.
Insgesamt angenehm unterproduzierter roher waviger Post-Punk mit recht hohem Tempo (insbesondere "Pflasterstrand") und soweit ich das ohne Texte raushören kann, mit persönlichen und systemkritischen Botschaften. Beste Musik für die kommende kalte Jahreszeit.
Anspieltipp: Die Angst, WBS
01. La Vie
02. Nichtstun
03. Vulkan
04. Die Angst
05. WBS
06. Bored
07. Pflasterstrand
08. Bizzy
09. Fenster
10. Welle