Hochambitioniert kommen WÜT aus Berlin daher und präsentieren auf ihrem Tape versierten, voluminösen Crustpunk mit deutschen Texten bei denen man sogar jedes vierte Wort mal versteht. Ein Intro hätte es bei insgesamt 5 Tracks meiner Meinung nach nicht gebraucht, aber wer fragt mich schon bevor er sein fetziges Demotape einknüppelt.
Nach einem Demo klingt das Ganze hier im Übrigen in keinster Weise, die Songs scheinen auskomponiert, korrekt produziert und ziemlich komplett zu sein. Also da rumpelt nix und ich glaube jede Art von Politur würde alles nur verschlimmbessern. Es scheint also genug Arbeit in diese Veröffentlichung geflossen zu sein um sich jetzt an einen weiteren Tonträger zu setzen, sofern es die Band überhaupt noch gibt (heutzutage ist die Lebensdauer von Undergroundkapellen ja nicht mehr besonders hoch). Ich hätte da jedenfalls ziemlich Bock drauf, denn mich hat der Uffda-Uffda-D-Beat-Sound und vor allem das kreative Gitarrenspiel und das Wechselgebrüll direkt überzeugt. Was ich bei aller vordergründiger Ruppigkeit erstaunlich finde ist der sehr rockig gewählte Gitarrensound und das kompetente und abwechslungsreiche Songwriting, denn selten prügeln WÜT einen Song einfach nur stumpf durch. Geschulte Crust-Fans sollten hier auf jeden Fall mal ihre Ohrmuscheln hinhalten und möglicherweise ist die Band sogar etwas für Deutschpunkhörer*innen oder Oldschool-Hardcore-Freaks die sich mal ein bisschen Abwechslung gönnen möchten, ohne sich gleich nach einem komplett anderen Genre umschauen zu müssen.
01. Intro
02. Moloch
03. Produkt
04. Mordfabrik
05. Disco (Fressekotzen)