Diese fünf Songs plus Intro haben Jari Mikkola an der Gitarre und den Vocals, Juha Tuiskuvaara am Bass und den Vocals und Jari Körkkö an den Drums verbrochen. Allesamt Veteranen der lappländischen Punkszene in Finnland, also dem nördlichsten Teil Skandinaviens, zum Teil aktiv seit den frühen 1980er Jahren. Nach dem krachigen Intro sollte man hier keine großen Überraschungen erwarten, hier gibt es sehr soliden, gut gemachten, aber auch etwas schematischen Hardcore-Punk, der auch gut von jungen Briten oder Amerikanern stammen könnte. Meist kurz und knackig unter der Zwei-Minuten-Marke, dabei größtenteils schnell runter geschruppt. Immer wieder schimmern Klassiker wie G.B.H. oder DISCHARGE durch, die Gitarren sind dabei leicht metallisch und der Sound so kühl und hart wie die lappländische Umgebung, aus dem er stammt. Die Umgebung Lapplands liefert derweil auch den Stoff für die Lyrics, die von erdrückendem schädlichen Tourismus, rechten Verschwörungen und der Bedrohung durch einen nuklearen Angriff, Russland ist schließlich direkt um die Ecke, handeln. 

Was mich neben der Musik abholt, ist der hohe D.I.Y.-Aspekt den diese Platte mitbringt. Von den Aufnahmen bis hin zum Mastering und dem Artwork, das vom schwedischen Künstler und Musiker Robin Wiberg (Svaveldioxid, ex-Disfear) stammt, wurde hier alles handgeklöppelt. Dabei sollte man auch nicht vergessen, dass dies in der Abgeschiedenheit vom nördlichen Finnland ein größerer Aufriss ist als zum Beispiel im urbanen Berlin. Beeindruckend festgehalten wurde die Entstehung dieser EP unter dem Leuchten der Polarlichter in einer fünfminütigen Doku, die ihr unter dem Namen "DIY in Lappland" auf Youtube findet. 

Hut ab vor soviel Enthusiasmus! Wird mit jedem mal, hören besser!