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Act The Fool:
Nebel

Löd und Lux treffen sich zum gemeinsamen Hören der neuen EP von ACT THE FOOL aus Langenau.

 

Löd stellt sich bereits zu den ersten Takten kritisch vor Lux' Schallplattenspieler.

 

Löd: Ich mache gleich schonmal ein One-Man-Circlepit.

Lux: Die haben auf dem Broken Fest gespielt?

Löd: Haben sie, ja.

Lux: Die hab ich verpasst. Waren die geil?

Löd: Ich hab leider von den Bands nicht viel gesehen weil ich beim Arbeiten war. Sie waren zumindest diszipliniert beim Umbau. Schnell rein und wieder raus. Sympathische Band!

Lux: Bist du firm mit solchem Hardcore?

Löd: Gar nicht. Das ist sehr oldschoolig für mein Gefühl, das find ich aber schonmal gar nicht schlecht. Mit sowas kann ich schon noch was anfangen.

Lux: Nicht so Bollozeug.

Löd: Und nicht so ein Gekniedel auf der Gitarre. Wohltuend durchschaubar.

Lux: Wir hörens jetzt erstmal auf Zimmerlautstärke um ein Gefühl für das Gesamte zu kriegen. Die Texte versteh ich so erstmal nicht so gut. Aber der brüllt aber auch gut was weg.

Löd: Sehr tief die Stimme.

(Löd versucht auf dem Textblatt herauszufinden welcher Song gerade läuft.)

Löd: Sorry aber ich find das Wort "Seelenheil" hier nicht. Das ist nix für mein Seelenheil.

Lux: Hä? Ist die einseitig bespielt weil die Seite ist ja schon fast durch und es sind nur 5 Lieder.

Löd: Ja, ist nur einseitig bespielt.

Lux: Einseitig bespielt find ich leider unsympathische Ressourcenverschwendung. Da macht man eine Split draus. Da hätten noch mindestens 7 Songs von mir draufgepasst. Egal wie wunderschön das Ganze aussieht bei den Vinylpreisen heutzutage. Ist ACT THE FOOL nicht falsches Englisch?

Löd: Was soll ACT THE FOOL denn heißen?

Lux: Also ACT A FOOL gibt es so als Redewendung und heißt glaub dass man sich dumm stellt.

Löd: Man kann sich gut in den Songs orientieren weil es nur eine musikalische Ebene gibt.

Lux: Langweilig ist es nicht.

Löd: Man fühlt sich sofort im Lied drin ohne zu fragen was die gerade machen. Sehr geradlinig.

(Zweiter Durchlauf, Löd korrigiert die Lautstärke der Anlage nach oben)

Löd: Entlockt mir den ein oder anderen Kopfnicker, der erste Song. Das Riff wird bis zum Exzess durchgespielt.

Lux: Man kann sich gut vorstellen wie die Lieder im Proberaum geschrieben werden. Jetzt versteh ich die Texte immerhin besser.

Löd: Sound der Platte ist schön oldschoolig, Gitarren nicht so überaggressiv. Authentisch, wie eine Gitarre halt klingt.

Lux: Bis auf die metallische Substanz klingt es angenehm nach 90er Deutschpunk.

Löd: Bei Hardcoresound ziehen sich die Intros halt manchmal wie Kaugummi am Schuh. Platte könnte definitiv aus den 90ern sein. Taugt mir tatsächlich voll.

Lux: Alles sehr tight gespielt.

Löd: Da ist auch viel Studiotechnik dahinter, was aber nicht schlimm ist. Im Ergebnis muss es ja funktionieren, wie es dahin kam ist ja egal.

(Lux nickt anerkennend, jedoch ahnungslos)

Lux: "Haben oder sein", ganz klar der Post-Punkigste Track, gefällt mir am allerbesten. Da darf es auch nicht zu viel Virtuosität und Experimente geben, sonst würde es sofort nerven.

Löd: Nicht jeder muss noch einen oben drauf setzen, so minimalistisch wies geht, richtig gut. Ein Gesamtsound, nichts sticht unnötig raus.

(Löd und Lux unterhalten sich nebenher über Löds Kachelofen, denn er ist ein verfrorener Geselle wie man im Konzertbericht von Moltke und Mörike nachlesen kann)

Lux: Was ist dein Fazit?

Löd: Sympathischer Oldschool Hardcore. Sowohl Song- als auch Soundtechnisch. Find ich sehr gut, aufs Wesentliche reduziert, klingt wie EINE Band. Die Instrumente klingen alle echt und gut, zusammen gibt es ein rundes Bild. 

Lux: Wem würdest du diese EP empfehlen?

Löd: Allen die nicht total tief im Hardcore drin sind und leicht in Songs reinkommen wollen und allen alten Säcken wie wir die zeitliche Parallelen zu ihrer eigenen musikalischen Sozialisation ziehen können.

Lux: Genau so sehe ich das auch. Nostalgie ohne Ende. Wie auf so einem Jugendhaus Festival in Herrenberg oder im OBW 9.

Löd: Einzige Beleuchtung: Zwei Schreibtischlampen und ein Moshpit in dem die Leute sterben.

Lux/Löd 10/2024
Hörprobe:
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Act The Fool - Nebel

Stil: Hardcore, Post-Punk
VÖ: 27.07.2024, 12"-EP, Passion Means Struggle, Modern Illusion Records, 30 Kilo Fieber Records, Noise To Help Records


Tracklist:
1. Tausend Fragen
2. Missstand
3. Warten auf die Nacht
4. Haben oder sein
5. Nebel
6. Sog

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alexanderdavide
(alexanderdavide)
20.10.2024 12:21
"Haben Oder Sein" ist so ein Brett!

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