Ich liebe das erste Album von ARXX. Wirklich. Seit Ewigkeiten hat mich keine Platte so begeistert wie „Ride or die“.
Und genau deshalb hatte ich ein wenig Angst vor Album Nummer Zwei. Einerseits möchte ich, dass die zwei Musiker*innen aus Brighton am besten die gleiche Platte nochmal rausbringen, andererseits ist eine gewisse Weiterentwicklung auch nicht schlecht. Was ist, wenn die Band ein One-Record-Wonder bleibt? Kann man zwei Platten mit so vielen ins Ohr gehenden Melodien herausbringen? Wenn „Good Boy“ jetzt gar nicht so gut ist, was hilft dann demnächst gegen meine schlechte Laune? Alles Fragen, die mir im Kopf herumschwirren. Zu recht? Ich halte die Luft an und drücke auf Play.
Der Opener „Crying in the carwash“ zerstreut meine Bedenken erstmal in alle Winde, der Song hätte so auch auf der „Ride or die“ sein können. Disco-Drums, catchy Hookline, diese unwiderstehliche Mischung aus Gitarre, Schlagzeug und elektronischer Spielerei, alles da, was mir bei der Band immer ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Zum Glück geht es mit „All night“ in dem Stil weiter und nach knapp vierzig Minuten und dem hymnischen "Love me again" wage ich es dann auch auszuatmen.
Zwar sind ein paar Titel dabei, die bei mir nicht sofort zünden, aber die Hit-Dichte ist ähnlich groß, wie beim Vorgänger. Der Electropop Anteil steht auf „Good Boy“ klar im Vordergrund, die Gitarre lässt sich streckenweise nur noch erahnen, also ist die Platte wahrscheinlich nichts für Leute die auf ehrlichen, handgemachten Rock stehen, ich allerdings bin rundum zufrieden und freue mich wie ein veganes Honigkuchenpferd über ein weiteres Stückchen musikgewordene Glückseligkeit.