Ich muss ja gestehen, dass ich kein großer Fan des letztes Solo-Releases meines unangefochtenen Helden war. Einfach zu viel Band, einfach zu wenig Intimität auf der 'Gold Country'. Genauso ging es mir auch mit der dazugehörigen Tour. Klar hatte die Platte auch durchaus große Momente, kam für mich aber nie an den Vorgänger ran.

Ich hatte die Sache schon abgeschrieben, bis ich Chuck dann im Kölner Tsunami Club mit etwa 149 anderen Glücklichen alleine, nur von Jon Gaunt (Geige) begleitet, sah.

Da war sie wieder. Die Energie und Intimität, die mich auf der ersten Show des Stiernackens ("Sänger von HOT WATER MUSIC? Ich guck's mir zumindest mal an") komplett aus den Schuhen gehauen hatte.

Nun liegt sie vor, kurz bevor die REVIVAL TOUR erstmals ihren Weg nach Europa findet. Chuck Ragans neues Werk 'Covering Ground'.

Und da ist sie direkt, schon beim ersten Song 'Nothing Left To Prove' hat sie mich gepackt, die Intensität von Songs auf der 'Feast Or Famine', Kragenweite 'The Boat'.

Da ist er, der starke Schreiner, wieder auf einmal so gebrechlich und gleichzeitig stark wie eine ganze Armee.

Das zieht sich zum Glück auch durchs ganze Album. Außer Kontrabass, Geige und Mundharmonika kommt man diesmal mit dezent (!) eingesetzten weiteren Instrumenten zu Recht. Steht dem Ganzen wesentlich besser zu Gesicht.

Was soll ich weiter sagen? Ich hab mich schon längst in der Stimme verloren, bin schon längst mit den Songs den Highway runter über alle Berge, hab schon längst die Probleme auf dem Grund meines Glases gelöst. Danke Chuck!