Die EP der Band SCHEDULE-1 aus Vancouver, dessen Name so viel bedeuten könnte wie Klasse 1 (meist im Bezug auf illegale Substanzen) oder vielleicht auch so viel wie Zeitplan, ist so gar nicht im letzteren. Erschienen ist die EP nämlich schon 2022 auf Dirt Cult Records und wird nun für den europäischen Markt von Sabotage Records nachgereicht.
Zu hören gibt es Post-Punk mit allem was diesen Sound in den letzten Jahren wieder populär gemacht hat. Immer wieder schimmern jedoch auch Einflüsse aus dem Oi! durch. Gerade das stoische Schlagzeug und der knochige Bass wecken Erinnerungen an Bands wie BLITZ. Dass dessen Sound sich mit dem von Bands wie THE CURE, JOY DIVISION oder auch jüngeren Kalibern wie THE NATIONAL oder INTERPOL verbinden lässt, hätte mir vor ein paar Jahren gewiss niemand weis machen können. Hinzu kommen zudem noch Einflüsse aus dem Emo und Hardcore. Mittlerweile sind SCHEDULE-1 nicht die ersten, die Oi! und Post-Punk vermengen (SYNDROME 81, CHUPACABRA) so homogen wie hier hab ich es bisher allerdings noch nie erlebt. Leider geht der Platte zum Ende der sechs Songs etwas die Luft aus, erste Abnutzungserscheinungen machen sich bemerkbar und die von Hall geprägten, etwas blechernen Gesangslinien zünden bei mir nicht mehr so sehr wie noch am Anfang, wie zum Beispiel bei Show Your Children.
Beim Nachfolger "Crucible" ( Council Records / Mendeku Diskak) aus dem noch laufenden Jahr sieht die Sache für mich dann schon wieder anders aus, aber das soll (vielleicht) auf einem anderen Blatt stehen.