Indie-Gedöns kann mich ja extrem selten begeistern...aber The Rival Bid kann ich mir eigentlich ziemlich bedenkenlos reinziehen, schließlich handelt es sich hierbei um Maurice Margraf, der mit seiner Band
The Making Of und deren Vorgänger
Deafroads schon allzu oft gezeigt hat, was für Qualitäten in ihm stecken. Okay, hier mal ohne Bandgefüge und in Eigenregie, aber anders als bei den vielen Soloausflüge anderer Künstler in letzter Zeit regiert hier nicht die Akustikklampfe sondern das Standard-Rock-Orchester.
Auch mit an Bord: Ein Synthesizer, wodurch die Musik fast zwangsläufig an New Wave aus den 80ern erinnert. So die Ecke Joy Division oder The Smiths, gerade letztere kommen mir immer häufiger in den Sinn, und das ist hier eindeutig als Lob gemeint. "The Foreground Lacks A Background", was ein starker Song! Wie Morrissey in seinen besten Zeiten! Auch sonst alles sehr eingängig, wobei ich hinzufügen möchte, dass die CD ein paar Durchläufe braucht bis zum perfekten Hörerlebnis. Mir ist das jetzt zu mühsam, noch explizit ein paar Highlights raus zu picken, wirklich schwache Stellen bietet das Album auch nicht. Ein schönes Stück Pop. Mal tanzbar, mal sphärisch, mal elektronisch - wer sich vom zugegebenermaßen ziemlich schmachtigen Gesang nicht abschrecken lässt, kann hier durchaus einige Perlen entdecken.
Würde ich dem durchschnittlichen Bierschinken-Leser jetzt nicht unbedingt uneingeschränkt empfehlen, denn mit Punkrock hat das nämlich nichts zu tun. Wer jetzt trotzdem neugierig geworden ist, kann
hier mal reinhören!