Manual Kant. Mit drei a. Soll das ein frivoles Wortspiel sein? Um ehrlich zu sein, klingt der Name schon scheiße. So überstudentisch-sophisticated, wisst ihr. Kein Wunder, dass die CD in der Redaktion keiner anfassen will. Bleibt's also an mir hängen...
Der nölig-lahme Gesang lässt mich zunächst mal an Selig denken. Ich hab ja mal versucht, mich mit Selig zu befassen, nach zwei Liedern aber entnervt aufgegeben, weil ich förmlich spüren konnte, wie mir irgendwelche Adern im Hirn platzen. Für ne angemessene Besprechung verlangt der mündige Leser aber leider, dass ich mich dieser Gefahr erneut aussetze und mir das Debütalbum von Manual Kant komplett gebe. Aua!
Also dann. Musikalisch recht eingängig. Indie-Rock-Groove-Jazz-Garage-Alternative, sage ich mal so salopp. Textlich bestimmt auch recht durchdacht, jedoch: der nölig-lahme Gesang macht es mir unmöglich, mich darauf zu konzentrieren - aber wenn die Promofirma ne blanke CD ohne beiliegende Texte schickt, sind die wohl auch nicht so wichtig.
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Boah nee, wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nicht einmal die halbe CD geschafft und ich glaube, ich gebe auf. Tut mir leid. Der Sänger sollte mal - ja keine Ahnung, saufen könnte helfen, rostige Nägel kauen, vielleicht auch einfach nur seine Verklemmtheit beim Psychiater lösen. Aufhören zu studieren. Ne Weltreise machen. Zum Mond fliegen. Meinetwegen auch ein Buch schreiben. Wer weiß, vielleicht ist sogar ein guter Rennfahrer an ihm vorbei gegangen! Als philosophierenden LKW-Fahrer könnte ich ihn mir auch noch gut vorstellen. Vielleicht auch einfach mal Angeln gehen. Einen Baum umarmen, eins werden mit der Natur. Mal ne Currywurst mit Meerrettich essen, einfach mal etwas Neues wagen! Scheißegal, Hauptsache etwas, ir-gend-et-was, das eventuell Auswirkungen auf seinen Gesangsstil haben könnte!