Harte Kiste, die Antlered Man uns da vor den Latz knallen. Mir schweben direkt unzählige Vergleiche in der Birne nach bzw während dem Opener "Outrages 1 Ta 3". Als hätten sich A Perfect Circle mit Korn vereint und würden jammen und das Ganze professionell mitschneiden. Die Hookline im darauffolgenden "If you can't beat them", sowie das Geflüster zu Beginn bei "Surrounded by white men" scheint 1:1 aus der Feder von Jonathan D. von K. zu stammen. Die Vergleiche zerstreuen sich allerdings schnell beim weiteren Hören der Platte.
Verspielt, fast mit kindlicher Naivität (Das Glockenspiel im Hintergrund tut sein Übriges) geht das Quartett aus London zu Werke. Ein bunter Strauß aus allen möglichen Genres zieht sich hier durch das Album. Die Songstrukturen sind undurchschaubar, manchmal warte ich auch vergebens darauf, dass es endlich losdonnert. Dann wiederum bricht die Hölle aus dem Nichts los und der englische Akzent unterstützt den Punkrock Charme, der hier und da mal durchblitzt und sich durchaus passabel mit dem eher als sehr kreativen und spielfreudigen AlternativeRock (um mal ansatzweise zu versuchen eine Schublade zu finden) zu bezeichnenden Wirrwarr paart.
Gut, dass Einem zwischendurch auch mal seichte (aber sehr geniale) Songstrukturen serviert bekommt. Für ihre Verhältnisse seicht, hehe, so geschehen bei "Better the calamity you know". Für mich auch die Laterne im dichten Nebel des AllerleiRockirgendwas.
Harte Nuss das Alles und sicher nicht geeignet zum Hören während man gerade den Kochlöffel schwingt.
Wer auf verschachtelte Tracks steht, die nicht ins Epische ausufern oder sich einfach nur gerne mal überraschen will; bedient euch! Allerdings; nur mal so reinhören funktioniert hier nicht. Ganz oder gar nicht!

Anspieltipps; Better the calamity you know, Misruly Roo