G-E-I-L! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Na, doch, ich weiß es: Bei der Verpackung! Ich mag ja DIY-Veröffentlichungen, von DIY-Bands, auf DIY-Labels. Aber man muss zugeben: Meistens versucht "DIY" einfach nur, die Industrie nach zu ahmen, nur auf einem kleineren Level. Aber DAS hier, das ist Selbstverwirklichung pur!
Falls ihr euch noch nicht dieses
Video zum Herstellungsprozess gegeben hab, fasse ich mal kurz zusammen:
Die 7-Zoll-Scheibe selbst ist milchkaffee-karamellfarbenes Vinyl - zumindest bei mir, transparent gibt's wohl auch. Egal, weiter. Steckt in nem Papier-Einleger, der herrlich nach Kaffee duftet, was daran liegt, dass das Cover tatsächlich mit Kaffee bemalt wurde! Alles von Hand, selbstredend, also könnt ihr euch sicher sein, dass jedes Stück ein Unikat ist und keine Kaffee-Kanne (das Motiv!) wie die andere aussieht. Schonmal ganz geil. Dann aber die Beilage!! 50 Gramm gemahlener Kaffee, fair und nachhaltig gehandelt, in der Stumfol-Edition. Da packt man sich doch an den Kopp! Aus "Valle De Intag, Equador" steht drauf. Bestimmt ein guter. Aber so wirklich trau ich mich (noch) nicht, die kostbare Tüte zu öffnen...weiter im Text. Kaffee-Platte, Kaffee-Cover und Kaffee-Pulver stecken in, na? Einem Kaffee-Säckchen! Also original Stoff aus einem dieser grobmaschigen Übersee-Kaffee-Säcke. Das alles eigenhändig besiebdruckt und nummeriert.
Kommen wir zur Musik. Zwei Lieder, die es netterweise auch frei zum Download gibt. Der Künstler nennt sich STUMFOL und ist einer der sympathischen drei Jungspunde von
Clap Your Hands Twice, hier auf Solo-Pfaden mit Akustikgitarre und Mundharmonika. Mit sowas tu ich mich ja normalerweise schwer. Aber ich glaube, Stumfol kommt zugute, dass ich seine Hauptband auch "nur" durch ne
Akustik-EP kennen (und lieben, hach) gelernt habe, da fällt mir der Zugang hier auch direkt einfach. Ruhig und folklastig, getragen von einer tiefen und ausdrucksstarken Stimme. Jaja, die üblichen Referenzen: Chuck Ragan, Austin Lucas, Tim Vantol, Frank Turner und so weiter, blabla.
Leider nur zwei Lieder, was mir deutlich zu wenig ist. "Escape Plan" hat mal wieder den Kaffee zum Thema, speziell denjenigen, den man nach einer durchzechten Nacht genießt. Der Soundtrack zur Katerstimmung. Entspannter Rhythmus, schön ruhig, aber, ganz der Message folgend, auch aufbauend. Chillige Mundharmonika dabei. Alles gut.
Auf der B-Seite: "Final Drive". Ein Trennungs-Song über den Beziehungs-Kater - diesmal hilft kein Kaffee. Schönes, fast beruhigendes Gitarrengezupfe. Und ein eingängiger Song, nachdenklich und resümierend, beinahe traurig. Aber ihr wisst ja, alles wird gut. Womit wir wieder bei der A-Seite wären: There ain't no feeling you can't drink away...
...verdammt, das sollte eigentlich der schöne Schlusssatz sein. Aber, liebe Musikliebhaber: Dieses Kleinod will besitzt werden! Limitiert auf 100 Stück, geht bestimmt weg wie heißer Kaffee, also seht mal zu!