Mit Tackleberry kommt nun schon wieder ein Hardcore-Monster aus Kiel, da muss doch irgendwo ein Nest sein! "Reinventing Appetite For Destruction" ist das zweite "sort of Album" (Zitat Promowisch) der Nordlichter betitelt - was geradezu unverschämt an die "Reinventing Axl Rose" von
Against Me! erinnert - und an die Story, dass Axl besagte Platte damals gegen die Wand gepfeffert haben soll. Aber ich schweife ab. Mit Guns'n'Roses haben Tackleberry wenig zu tun, und mit Against Me! auch nicht.
Hier gibts nämlich knackigen Hardcore-Punk der alten Schule. Nicht ganz meine Baustelle, aber zum Hirn durchpusten hör ich mir sowas doch gerne an. Geiles Geknüppel, heiserer Krächzgesang und Songs, die nur selten die 2-Minuten-Grenze überschreiten. Kurz und kompromisslos eben, wer braucht schon endlose Gitarrensoli und überflüssige Refrain-Wiederholungen? Wenns denn überhaupt mal Refrains gibt, hähä.
Die Texte zu verstehen ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit, aber dazu gibts ja das Booklet. Ziemlich angepisst von der Gesellschaft zeigt man sich, und so wird in den 8 Liedern ordentlich gewettert was das Zeug hält. Einzige Verschnaufpause, die uns gewährt wird: Ein Sample aus "Mystery Science Theater 3000" am Ende des dritten Liedes. Das spricht eindeutig FÜR die Band! Ansonsten immer schön drauf. Nach knapp 14 Minuten guckt man dann aber schon etwas verwirrt - da ist die Platte nämlich zu Ende. Hm, Album kann man das wirklich nicht nennen, aber ein gutes Stück Mucke für Zwischendurch. Würd ich mir gerne mal live geben - am Touren sind Tackleberry ja genug. Bald mit Static Radio, später noch mit
Smoke Blow, zwischendurch noch ein Auftritt auf dem
Groezrock Festival - voller Kalender! Gebt euch das ruhig mal! Dann könnt ihr auch direkt die Platte mitnehmen - natürlich auf Vinyl, alles andere wäre nicht Oldschool!