Artless:
Artless
Artless. Nie gehört. Ihr? Ok.
Als Einflüsse nennen sie (neben einem Haufen Bands, die ich nicht kenne) Knofa, CSS und Eisenpimmel. Und sie kommen aus dem Ort mit dem bezeichnenden Namen Rommerskirchen. Das ist eine Gemeinde im Kreis Neuss. Na dann, versuchen wirs mal. 37 Minuten später bin ich mir nicht sicher, ob es sich gelohnt hat oder nicht.
Musik ist so Punk, nicht ganz aalglatt produziert, in den schnelleren Stücken etwas schneller, manchmal mit leichten Rock'n'Roll-Einschlag und manchmal auch mit Orgel. Warum auch nicht.
Die langsameren Stücke wirken etwas zu lang, insbesondere die, wo hauptsächlich die titelgebende Zeile wiederholt wird: "Die Zeiten der Schwäche sind vorbei" sägt mit 4:52 schon ordentlich am Geduldsfaden.
Bei diesem und auch bei einigen anderen Stücken hätte man meinen Geschmack mehr getroffen, wenn man ein paar Wiederholungen zugunsten der Geschwindigkeit und Songlänge rausgelassen hätte, wie zum Beispiel in "Alles geht". Geht also doch! Textlich kann aber auch das Lied nicht mit zusammenhängenden Sätzen überzeugen, naja.
Was sonst noch ins Auge bzw. Ohr fällt ist der Gesang, der Sänger knödelt sich einen ab, wenn er langsam singt, und schreit ganz gut los, wenn es schneller wird. Auch hier gefallen mir die schnelleren Passagen deutlich besser.
Das pubertäre Publikum wird mit einer Offbeat-Nummer namens Schamhaar-Sarah dann auch noch auf seine Kosten kommen (mit 4:06 auch etwas zu lang), bevor mit "Freitags Komasaufen" eine Mischung aus getragener Rockballade und geilem Prollpunk geliefert wird - eine Minute Gesäusel, 40 Sekunden Geballer, ein Rülpser, Schluss. Das nächste Lied "Das Leben stinkt" schlägt zum Glück nochmal in letztere Kerbe, bevor mit "Macht's gut" ein flotter Siebenunddreißigsekünder mit einem Douglas Adams-Zitat das Album schließt.
Nochmal in Kürze: Die langen Sachen zu lang, die Texte wiederholen sich zu sehr, die flotten Sachen gehen gut ab, der Sänger klingt komisch. Ein paar hörenswerte Songs sind aber durchaus drin.